Telekinesis


Gesegnet von Stevie Wonder, gefördert von Paul McCartney: Ein Mann aus Seattle präsentiert Indie-Powerpop.

Nichts, aber auch gar nichts konnte bei diesem Start noch schiefgehen: „Als meine Mutter mit mir schwanger war, war sie auf einem Stevie-Wonder-Konzert“, berichtet Michael Benjamin Lerner, Sänger und Songschreiber von Telekinesis.

„Als sie nach der Show backstage war, kam Stevie zu ihr. Und er legte, obwohl er natürlich nichts sehen kann, seine Hand auf ihren Bauch und sagte: ,Ich segne dieses Kind.‘ Meine Familie ist überzeugt, dass ich deshalb so musikverrückt geworden bin.“

In seinen ersten eigenen musikalischen Erinnerungen tauchen immer wieder die Beatles auf: Als Sohn eines Classic-Rock-Radiomoderators wurde er von den bekanntesten Songs aus den 60er- und 70er-Jahren geprägt. Da er, wie er erzählt, „mit HELP! mehr oder weniger gestillt“ wurde, zog es ihn als junger Erwachsener nach Liverpool: Nach einem kurzen Gastspiel als Schlagzeuger der Band Yesan Damen brach er in Seattle seine Zelte ab, um an Paul McCartneys Popakademie zu studieren. „Erhat mir am Ende die Hand geschüttelt – allein dafür haben sich all die durchwachten Nächte gelohnt. […] Das war einer der surrealsten Momente meines Lebens.

Es ist so seltsam, jemandem plötzlich so nahe zu sein, den du so oft auf DVD gesehen hast, dessen Songs du so unendlich oft gehört hast…“ Ganz losgeworden ist er seine Berührungsängste noch nicht – immerhin aber lässt er sich von ihnen nicht lähmen: „Ich war ziemlich nervös, als der Zeitpunkt kam, mit Chris Walla [von Death Cah For Cutie] mein Album aufzunehmen. Er ist schließlich, na ja, Chris Walla. Das hab ich schon als Druck empfunden. Aber der fiel in der Minute von mir ab, in der wir tatsächlich mit der Arbeit angefangen haben.“ Viel sozialen Stress hatte Lerner während der zwei Wochen im Studio sowieso nicht zu bewältigen: Er spielt inzwischen diverse Instrumente gut genug, um bei den Aufnahmen der Songs nur noch selten auf Hilfe angewiesen zu sein – das Debüt TELEKINES1S! hat er bis auf einige Bassläufe im Alleingang eingespielt. Lediglich auf Tour ist er auf seine Band angewiesen: „Es ist eine Rockplatte. Und ein Mensch kann unmöglich allein eine Rockplatte live spielen.“

2001 Michael Benjamin Lerner wird von seinem Vater zu einem Radiohead-Kotizert der KID A-Tour mitgenommen – ein prägendes Erlebnis

2006 Paul McCartney überreicht ihm das Zeugnis – das Studium an der Popakademie in Liverpool ist beendet

2008 Lerner gründet Telekinesis in Seattle

2008 Chris Walla produziert das Debüt, das Lerner im Alleingang einspielt.

www.myspace.com/telekinesismusic