Vor einigen Wochen konnten die Who ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Damit gehören sie zu den ganz wenigen Top-Gruppen, die zehn Jahre lang Krisen und Höhepunkte ihrer Karriere ohne personelle Veränderungen überstanden. Als die asozialste Band der frühen Sechziger Jahre gelang es ihnen dank Pete Townshends grandioser Ideen schliesslich sogar das verwöhnte europäische Opern-Publikum zu gewinnen. Der Erfolg war den Who jedoch nicht gerade in den Schoss gefallen. Zunächst wurden gigantische Schulden gemacht, dann gab es Zwietracht und personelle Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe, die sich oft genug auch in der Musik widerspiegelten. In ihren ersten Jahren waren die Who die musikalischen Idole der 'mods', einer in ganz England verbreiteten Jugend-Bande, die sich mit den Rockern regelmässig Strassenschlachten lieferte. Gewalt — ein wichtiger Bestandteil des Who-Image — sollte Jahre später eine tragische Rolle spielen als nämlich ein Chauffeur ums Leben kam, weil er im verkehrten Augenblick eine verkehrte Bewegung machte ... Die Who sind von Anfang an richtungweisend gewesen. Das galt sowohl für die Zerstörungswut, in der sie auf der Bühne ihre Instrumente zu Kleinholz verarbeiteten, als auch für die beiden Meisterwerke 'Tommy' und 'Quadrophenia'. Was sich sonst noch alles in den zehn Jahren Who-Geschichte abgespielt hat, das schildert MUSIK EXPRESS auf diesen Seiten.