Garbage-Sängerin Shirley Manson scheint mit ihrem Kleid Gudrun Landgrebe als "Die flambierte Frau" in dem Filmklassiker von Robert van Ackeren nacheifern zu wollen.
Peter Hein war damals und ist auch heute wieder der Charismatiker der Band. An seinem bemalten Hemd kann man ablesen, wie sich persönliche Biografie und künstlerische Aussage verschränken.
Madonna schmeißt die Schenkel, als würde sie gleich mit einem Power-Pipi-Strahl ihre heimliche Erzrivalin, die schwertschwingende RTL-Heroin Xena, in den Staub strecken wollen. Sie sieht aus wie eine Revuetänzerin des Friedrichstadtpalastes.
Die XXL-Versionen von Lederhose und Lederjacke rufen die überdimensionierte Bühnengarderobe der Talking Heads und ihrer "Stop making sense"-Tour auf. Die Legitimität dieser Referenz entzieht sich jeglichem Zweifel, Digger!
Wahrscheinlich muss man in Ostdeutschland so aussehen wie Kraftklub, um als pädagogisch wertvolle Boygroup, die schwules und gemischt-ethnisches Knutschen im Video zeigt, eine Chance auf Respekt zu haben?
Gleich zwei Kardinalfehler eines Gentleman setzt George Clooney taktisch ein: Er hat sich eine vorgebundene Betonfliege angeklemmt, statt sie per Hand zu binden. Und er hat sich scheinbar von Dirk Nowitzki die Smokinghose geliehen.
Zugegipst, starr, leer, ausgestattet mit Las-Vegas-Hintertreppencharme - Katy Perry und Russell Brand haben ein Stilproblem. Und ein Problem auch miteinander.
Das Leben in seinen aufregenden Widersprüchen, sagt uns Christian Wulff, lauert hinter der widerspruchfreiesten, glattgebügelsten Fassade, vom lauwarm gefönten Scheitel bis zur teppichreinen Sohle der Schuhe.
So sieht man aus, wenn man noch die Mädchen als moderner James Dean beeindrucken will, aber schon die Zukunft als Staatskünstler vom Format Leonard Bernsteins im Blick hat.
Zu luxuriös darf es nicht aussehen. Also entscheidet sich PJ Harvey mit dem weißen Fetzenkleid und dem schütteren Federschmuck im Haar für den Look "gerupfte weiße Taube".
Unbestechlicher Bryan Ferry: Sie sind zwar von dem Rolex-Konkurrenten als Imagepolierer geladen, aber zum Cartier-Hampelmann lassen Sie sich nicht degradieren.
Mit Stetson und Rippenunterhemd können The BossHoss nicht viel falsch machen. Und richtig machen muss man sowieso nichts, wenn man sich auf die Ironie-Seite des Lebens geschlagen hat.
Bei der Entscheidung, nicht nur die Haare, sondern auch die Lippen zu den Outfit-Variablen zu zählen und sie nach Tageslaune umzugestalten, verhält sie sich schwer futuristisch.
Mit ihren Kapuzencapes rufen Björn Dixgard und Gustav Noren alles auf, was gerade kontrovers beladen ist: Burka-Dogmatikerinnen, Autonomen-Vermummung, Hoodie-Verbot an Englands Schulen.
