Mit Popmusikern kann es schon manchmal komisch zugehen. Künstler, die verhältnismässig wenig leisten, laufen arrogant in der Weltgeschichte herum und Künstler, die wirklich etwas können, schütteln dies mit der bescheidenen Bemerkung: "Ach, so besonders ist es auch wieder nicht!" ab. Eric Clapton zählt zu der letztgenannten Kategorie. Schon in den Sechziger Jahren bei den Yardbirds verwandelte er Gitarrenakkorde in goldene Tonfolgen. Wenigstens vertrat das Publikum diese Meinung. Eric selbst fand es einfach "eine andere Art und Weise seine Gitarre festzuhalten". Die Menge trug ihn auf Händen und kam in ihrem jugendlichen Enthusiasmus auf die Idee, 'Clapton is God' zu rufen, ohne darüber nachzudenken, dass ihr Idol daran innerlich zugrunde ging. Er konnte das Prädikat Superstar nicht verarbeiten und wurden das Opfer seiner eigenen Virtuosität. Die Gruppen, die er nach den legendären Cream gründete, wurden als Superformationen hochgejubelt mit dem Resultat, dass sie nach höchstens einem Jahr durch Spannungen und geistigem Druck auseinanderfielen. Was er auch anstellte, Clapton blieb für alle jungen Gitarristen, die hofften einmal so gut zu werden wie er, ein Symbol... Schliesslich verschwand er nach dem aufsehenerregenden Bangla-Desh-Konzert im Sommer 1971 spurlos, um erst 1973 wieder in der Mitte einer Gruppe auf der Bühne aufzutauchen — in der Hoffnung nicht aufzufallen. Leute wie Pete Townshend, Stevie Winwood und Elton John -— auch keine Anfänger -— müssen dafür sorgen. Doch es wird das Konzert von Eric Clapton, niemand hatte es anders erwartet. Kürzlich gründete Eric seine soundsovielste Band, mit der er nun auf Tournee durch Amerika ist. Und wieder hört man das Publikum in den Staaten rufen: Clapton Is God! Darum diesen Monat die Geschichte des sagenhaften Gitarristen und die Geschichte von den Yardbirds, John Mayall, Cream, Blind Faith und allen anderen Gruppen, de der Reihe nach ein Stückchen in dem bewegten Leben von Eric Clapton darstellten...