Supreme, Vans und Campbell’s Soup: der Turnschuh aus der Dose


Drei amerikanische Originale machen sich auf, Andy Warhol zu imitieren und präsentieren die Supreme-, Vans & Campbell’s Soup Suppenkollektion.

Schwarze Bohne, chinesisch oder doch lieber klassische Tomatensuppe? Das könnte gerade die Frage sein, um die sich in New York, Los Angeles und London alles dreht. Und im Anschluss kann man dann zwischen Schuh, Kappe oder T-Shirt wählen. Jedem, der nicht vertraut ist mit „Supreme“ – der wohl hippsten Skateboardmarke der Welt, deren Anhänger einmal jährlich vor den drei Shops auf dem Bürgersteig übernachten, als gäbe es am nächsten Morgen eine Sensation. Dabei gibt es jedes Jahr wieder ein und dasselbe weiße Baumwoll-T-Shirt. Für etwa 15 Dollar. Das allerdings so streng limitiert, als würde es von der Queen handgenäht.

Jedem der also nicht vertraut ist mit dem Hype des Hippen, wird sich über die neueste Kollaboration ähnlich wundern, wie die Besucher der Ferus Gallery im Sommer 1962 in Los Angeles. Die sahen damals 32 kleinformatige Leinwände mit jeweils einer Suppendose drauf, nebeneinander und übereinander aufgehängt – so als stünden sie im Supermarkt. Das war  Kunst. Produziert wie am Fließband. Mit Motiven aus der Mitte des Massenkonsums: der amerikanischen Gesellschaft. Gemacht von Andy Warhol, nur kannte den damals noch niemand, und die Empörung über diese banale Kunst wurde am treffendsten von einem Shop ein paar Häuser neben der Galerie zum Ausdruck gebracht. Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung stellten die ihr Schaufenster voller Campbells Suppendosen und schrieben auf ein Schild: „Bei uns für nur 29 Cent.“ Zwei Käufer allerdings erkannten die revolutionäre Neuerung von Warhols Kunst; einer von ihnen war Dennis Hopper.

Exakt fünfzig Jahre später haben sich nun die drei uramerikanischen Firmen Supreme, Vans und Campbell’s Soup zusammengetan und druckten die uramerikanischste aller Suppen auf T-Shirts, Sneaker und Baseballkappen. Das ist ähnlich zweckfrei wie damals bei Warhol, ganz sicher auch nicht so mutig wie 1962 – ein amerikanischer Klassiker wird die Kollektion aber ganz bestimmt.