Studie belegt: Wer bei Konzerten fotografiert, vergisst schneller
Niemand mag sie, trotzdem sind sie da: Menschen, die auf Konzerten ständig Fotos und Videos machen. Wissenschaftler haben allerdings herausgefunden, dass man dadurch nur der eigenen Erinnerung schadet.
Bilder sind Erinnerungen – sie zeigen uns Stationen unseres Lebens und besondere Momente, die wir nicht vergessen möchten. Allerdings fordern wir das Vergessen durch vieles Fotografieren heraus: Konzertmomente und damit verbundene Gefühle, die wir eigentlich für immer im Kopf haben möchten, prägen sich Wissenschaftlern zufolge weniger gut ein, wenn wir uns auf Kamera und Smartphone verlassen.
Für eine Studie wurden Probanden durch ein Museum geschickt, um sich die Ausstellungsstücke einzuprägen – die einen mit, die anderen ohne Kamera. Die Testpersonen, die auf ihre Wahrnehmung vertrauen mussten, erinnerten sich im Anschluss an viel mehr Details als die Vergleichsgruppe mit Kameras.Unser Gehirn räumt regelmäßig auf
Das hat folgenden Hintergrund: Forscher gehen davon aus, dass unser Gehirn unwichtige Informationen herausfiltert – das Ausmisten von Erinnerungen, die wir für später fotografiert haben, gehört dazu. Ähnlich verhält es sich mit dem Benutzen von Kalenderfunktionen und Spickzetteln. Intuitiv verlassen wir uns auf äußere Informationsquellen, damit das Gehirn weniger zu tun hat.
Es könnte sich daher lohnen, das Handy während eines besonders guten Konzerts einfach mal in der Tasche zu lassen und sich auf das Wesentliche – nämlich den besonderen Moment während einer Live-Show – zu konzentrieren. Auch die Leute, die nicht gezwungenermaßen auf einen leuchtenden Bildschirm glotzen müssen, werden es einem danken.