Musik ist kein Witz, verstehst du?“, sagt Stephen Marley, und er weiß, wovon er spricht. „Ich bin mit,Gong‘ aufgewachsen“ -wie die meisten aus der Familie nennt er Bob Marley ,Gong‘ „er war die ultimative Kampfmaschine: Er hat mit Worten für die Freiheit gekämpft. Mächtiger kann ein Mann nicht werden. Seine Musik war so kraftvoll, dass man ein Attentat auf ihn verübt hat… „Stephen hat die Kraft der Musik als Kind schon gespürt, als es 1980 bei Bob Marleys Zimbabwe-Konzertzu Unruhen kam: Jch bin zu Ziggy gelaufen und hab‘ ihn gefragt, warum die Leute zusammenbrechen – er hat gesagt: .Tränengas‘. .Cong’kam an gerannt, hat uns zwei Handtücher über den Kopf gelegt und uns weggetragen.“ So sehr ihn diese Erlebnisse geprägt haben – Stephen Marley lebt nicht in der Vergangenheit. Letztes Jahr hat er welcome to jamrock, das gelungene Album seines Bruders Damian „Jr Gong“ Marley, produziert und dafür einen Grammy gewonnen. Obwohl er bereits in jungen Jahren als Mitglied von The Melody Makers auf Bühnen stand, hat er erst jetzt sein Debüt aufgenommen: Das selbst produzierte mind control ist ein außergewöhnlich stimmiges, abwechslungsreiches Album, das mit kraftvollem, religiösem Roots-Reggae und einigen perfekt eingegliederten HipHop- und Ragga-Features die Brücke zwischen dem Jamaika der 7oer-Jahre und heute schlägt. „Dancehall hat seinen Platz-er stehtfiir die Rebellion auf den Straßen „, sagt der Produzent, Sänger und Songschreiber. „Aber es ist nur eine Seite der Kultur. Dieandere ist die Spiritualität. Die Balance muss stimmen.“
Stephen Marley mind control (Tuff Cong/Universal) STEPHEN MARLEY AUF EINEN BLICK Stephen kam 1972 als zweiter Sohn von Bob Marley auf die Welt. Seit er stehen konnte, tanzte er bei The Wailers auf der Bühne. Im Altervon sieben Jahren nahm er mit The Melody Makers – der Band aus den Bob-Marley-Kindem Ziggy, Cedella, Sharon und Stephen – die Single „Children Playing ln The Streets“ auf. Die fünf Crammys wurden ihm für seine Arbeit als Performer bei The Melody Makers und als Produzent der zwei prämierten Alben seines Bruders Damian „JrCong“ Marley verliehen. Das Debüt mind control produzierte der Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalist selbst. MosDef, Damian und Julian Marley, Mr. Cheeks und Ben Harper gastieren. „Das Erbe von Bob Marley haben wir lange genug weitergeführt‘, sagt er. „Die Arbeit ist getan. Weare the legacy now.“
