Stephen Malkmus & The Jicks: So war ihr Konzert im Berliner Postbahnhof


Der ehemalige Pavement-Sänger Stephen Malkmus war mit seiner Band The Jicks im Berliner Postbahnhof zu Gast.

„Check. Check. Check.“ – Stephen Malkmus hadert mit dem zu locker sitzenden Mikrofon, als er am 27. Januar 2014 mit seiner Band The Jicks im Berliner Postbahnhof auftritt. Seit 2001 veröffentlicht der aus Portland stammende Sänger nun schon Soloalben und knüpft damit – mal mehr, mal weniger – an die Songs seiner als einer der einflussreichsten Indierock-Bands der 90er Jahre geltenden Gruppe Pavement an, die sich 1999 nach sechs Alben – zählt man die Kompilation WESTING (BY MUSKET AND SEXTANT) dazu – auflösten und für eine zeitweilige Mini-Reunion-Tour 2010 wiedervereinigten.

Dass dieses Kapitel schon wieder 15 Jahre her ist, merkt man Stephen Malkmus nicht an. Trotz seiner 47 Jahre wirkt er immer noch jugendlich, kaum gealtert. Meist seitwärts zum Publikum stehend, wedelt er in typischer Malkmus-Manier mit dem Kopf, wirkt unbefangen, ironisch-schmunzelnde Blicke der Band und den Zuschauern zuwerfend. Die Technikprobleme und den zeitweiligen Ausfall des Monitors nimmt er mit Humor und kommentiert sarkastisch, dass er vom Punkrock komme, da sei das ja ganz normal. 

Lässig-entspannt wirkt auch die Band um Joanna Bolme am Bass, Mike Clark an der Gitarre und Keyboard sowie Jake Morris am Schlagzeug. Bolme wie Hans-guck-in–die-Luft abwechselnd an die Decke, den Boden oder ins Nichts schauend, Clark stets sein Plektrum im Mund kauend und mit seiner Gitarre posend und Morris in rot leuchtenden Klamotten zwischen Routine, Langeweile und Ekstase am Schlagzeug sitzend.

Stephen Malkmus & The Jicks, die Anfang dieses Jahres ihr neues Album WIG OUT AT JAGBAGS veröffentlichten, spielen das Set ohne längere Pausen, mit sehr viel Groove und entspannten Breaks. „(Do Not Feed) The Oyster“ darf da nicht fehlen, auch „Cinnamon And Lesbians“, „No One Is (As I Are Be)“, und der der Hilfsorganisation „Oxfam“ gewidmete Song „Scattegories“ gibt es zu hören.

Für Malkmus ist das Konzert ein Heimspiel, wohnte er vor seine Rückkehr nach Portland vor einigen Monaten doch noch mit seiner Familie in Berlin. Viele Freunde seien an diesem Abend vor Ort, vor allem aus Mitte und Kreuzberg, berichtet er. Und richtet ein paar wenige Worte auf Deutsch an die Zuschauer hinterher: „Danke, super, sehr gut“.

Zum Schluss gibt es als Zugabe noch das Pavement-Cover „Harness Your Hopes“, den Song „Real Emotional Trash“ und eine lange, ausufernde Jam-Session. Spätestens da braucht er einen funktionierenden Monitor nicht mehr. „Check. Check. Check.“