Spotify: Mindestanzahl an Streams für Lizenzgebühren festgelegt


Die Neuerung soll sich positiv auf die Menge an Inhalten und das Betrugsrisiko auswirken.

Spotify hat bekanntgegeben, dass sämtliche Songs auf der Plattform mindestens 1.000 Streams erreichen müssen, um Anspruch auf Lizenzgebühren zu haben. Diese Ankündigung folgt auf längere Spekulationen über potenzielle Neuerungen in den Richtlinien des Streamingdienstes. Es kursierten bereits Vermutungen über eine mögliche Erschwerung für Artists, Lizenzgebühren für ihre Musik zu erhalten.

Spotify wird KI-generierte Musik nicht grundsätzlich verbieten

Die Anpassungen wurden in einem Blog-Beitrag von Spotify vorgestellt. In diesem wurden Richtlinien erläutert, die darauf abzielen, die Menge an Inhalten auf der Plattform zu regulieren und Betrugsrisiken zu minimieren. Die Schlüsselmaßnahme besteht darin, dass ab dem Jahr 2024 eine Zahlungsschwelle eingeführt wird, durch die Songs mindestens 1.000 Streams erreichen müssen, um Lizenzgebühren zu generieren.

Kritik von Artists

Gemäß Spotify-Daten sind etwa 100 Millionen Songs auf der Plattform verfügbar, es erfüllen aber nur etwa 37,5 Millionen die neuen Anforderungen, um Einnahmen generieren zu können. Etwa 60 Prozent der Titel erreichen die neue Schwelle nicht, obwohl Spotify betont, dass diese Songs weniger als ein Prozent der Gesamtzahl des Streamingdienstes ausmachen.

Künstler:innen, darunter das Indie-Duo Damon und Naomi, haben Kritik an den neuen Regelungen geäußert und darauf hingewiesen, dass dies negative Auswirkungen für aufstrebende Talente haben könnte. In einem Blog-Post heißt es von ihnen: „Dies kommt einer regressiven Steuer gleich, bei der die Zahlungen an diejenigen gekürzt werden, die bereits weniger erhalten, um die Zahlungen für diejenigen zu erhöhen, die bereits mehr erhalten, wodurch die Kluft zwischen Besitzenden und Besitzlosen vergrößert wird. Auf den ersten Blick handelt es sich um die hässlichste aller hässlichen kapitalistischen Geldraubzüge.“

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Notwendigkeit der Neuerungen

Spotify verteidigt die neuen Richtlinien und gibt an, dass die betroffenen Songs im Durchschnitt nur etwa drei Cent pro Monat verdienen. Darüber hinaus hebt der Streamingdienst hervor, dass die kleinen Zahlungen zwar gering erscheinen mögen, sich aber auf insgesamt etwa 36.679.800 Euro belaufen, die an diejenigen verteilt werden könnten, die den Anforderungen entsprechen.

Neben der Erhöhung der Auszahlungen für erfolgreichere Songs sollen die Maßnahmen auch dazu dienen, Betrug zu bekämpfen, da einige Benutzer:innen eine große Anzahl von Titeln hochladen und für jeden von ihnen einen Teil der Lizenzgebühren erhalten.

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