Sinéad O’Connor (1966-2023): So kam es zu ihrem Megahit „Nothing Compares 2 U“


Mit ihrer Version des Prince-Songs „Nothing Compares 2 U“ landete Sinéad O'Connor 1990 einen Welthit. Wir werfen einen Blick darauf, wie es dazu kam.

Dass aus seinem Stück „Nothing Compares 2 U“ einmal ein Welthit werden würde, dürfte sogar Prince selbst überrascht haben. Der Song aus der Feder des Musikgenies sorgte bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1985 nämlich definitiv nicht für großes Aufsehen.

Sinéad O'Connor (1966-2023): Das ist ihre Familie

Gut, es war auch nicht Prince selbst, der den Song damals veröffentlichte – sondern die Funkband The Family. Auf deren Debütalbum (und einzigen Longplayer) „The Family“ war der Song eher eine Art Platzhalter. Keine Single, nicht mal ein besonderer Hinhörer. Ganz anders sollte es dem Lied fünf Jahre später gehen: Da nahm sich Sinéad O‘ Connor für ihr zweites Album „I Do Not Want What I Haven’t Got“ des Stücks an.

Gemeinsam mit dem Musikproduzenten Nellee Hooper erarbeitete O’Connor ein neues Arrangement.  Den Song zu covern war übrigens nicht O’Connors Idee — sondern die ihres Managers Fachtna O’Kelly. „Fachtna O’Kelly, Sinéads Manager, brachte eine Kassette mit, und als ich sie hörte, fing ich tatsächlich an zu weinen“, erinnerte sich Connors ehemaliger Label-Co-Geschäftsführer Chris Hill 2009 gegenüber „Mojo“. „Ich saß einfach da mit Tränen in den Augen. Dann rief O’Kelly bei Sinead O’Connor an und sagte: ‚Chris weint‘. Sinéad fragte daraufhin: ‚War es so schlimm?‘“

Das Gegenteil war freilich der Fall: O’Connor schuf mit ihrer Version einen der großartigsten Songs der 1990er-Jahre. Zur Singleauskoppelung gab es ein ikonisches Musikvideo, das sich ganz auf eine Nahaufnahme von O’Connors Gesicht konzentriert. Regie führte John Maybury, den man unter anderem von seiner Arbeit mit Pet Shop Boys, aber auch an Filmen wie „Edge of Love“ kennt. Die Tränen, die sie im Video waren übrigens echt, wie O’Connor einmal erzählte: Sie habe damals an den Tod ihrer Mutter gedacht und sei dadurch emotional geworden.

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Ihre Version von „Nothing Compares 2 U“ entpuppte sich als Volltreffer: Der Song ging auf die Nummer eins der Singlecharts in etlichen Länder, O’Connor wurde zum Weltstar.

O’Connor: Schwieriges Verhältnis zu Prince

O’Connor selbst lernte Prince erst nach ihrem Mega-Erfolg mit dem Song kennen. So ganz angenehm dürfte das Treffen nicht gewesen sein: 2019 erklärte sie, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam. „Prince wollte mich verprügeln“, erinnerte sie sich in einer TV-Sendung. „Es war furchterregend. Er bestellte mich eines Abends zu sich, und törichterweise kam ich allein.“ Er sei unzufrieden mit der Tatsache gewesen, dass sie kein Protegé von ihm war und das Lied einfach so aufgenommen hatte.

Die Sängerin damals weiter: „Er verlangte, dass ich in Interviews nicht mehr fluche und sein Protegé werde. Ich antwortete, dass er mich mal kann. Dann verschwand er im Obergeschoss und kam mit einem Kissen zurück, in dem etwas Schweres steckte. Ich rannte raus und versteckte mich hinter einem Baum.“

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Prince selbst veröffentlichte den Song zu Lebzeiten nie — erst posthum erschien eine Studioversion. In sein Live-Programm nahm er ihn jedoch in den 1990er-Jahren auf — als der Song bereits ein Welthit war.