Sido über 23: „Habe ich mit Kay One geschrieben“
Die Reunion der beiden ehemaligen Aggro-Berlin-Rapper Sido und Bushido war eines der wichtigsten Musikereignisse des Jahres 2010. Zusammen veröffentlichten sie das Album 23. Nun spricht Sido über die Entstehungszeit der Platte.
23, das gemeinsame Album von Sido und Bushido, gehört wohl zu den legendärsten Kollaboalben der Deutschrapgeschichte. Es beendete 2011 den jahrelangen Streit der beiden ehemaligen „Aggro Berlin“-Ikonen und wartete – mit für die damalige Zeit – spektakulären Musikvideos auf. Nun sprach Sido im gemeinsamen Twitch-Stream von Rapper Fler und Gino Cazino über den Entstehungsprozess des Albums. Ihm zufolge hat er fast das gesamte Album mit Kay One zusammen geschrieben – Bushido selbst wäre nur sehr gelegentlich im Studio vorbeigekommen.
Sido sagte in dem Stream:
„Das Album hab ich mit Kay One geschrieben (…) Und er [Bushido] kam halt Abends mal ins Studio, Abends gegen 19 Uhr war seine Zeit, dann hat er noch Big Brother geguckt, weil Cosimo noch im Big Brother-Haus war. Und dann hat er seine Strophe vorgetragen bekommen vom Kay… Ich glaube mittlerweile kann man das alles erzählen, das ist ja alles okay (…) ich mach ja da nichts mehr kaputt.
Sido über Bushido: „Ich habe Mitleid“
Um Bushido steht es momentan nicht sehr gut. In den vergangenen Jahren wandelte er sich vom berüchtigten Gangsta-Rapper zunehmend zur Lachnummer, die inzwischen auf Polizeischutz angewiesen ist. Aktuell führt Bushido einen Endlos-Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder. Es geht um schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung. Ein Zwischenfazit des Richters nach zwei Jahren Prozess deutete aber zuletzt an, dass es sogar zu einem Freispruch für die Abou-Chakers kommen könnte. Sido empfindet inzwischen sogar Mitleid für seinen Rap-Kollegen:
„Bis zu nem gewissen Punkt tut mir das ehrlich gesagt echt leid. Weil ich hatte nicht dieses – was Fler mit ihm hat. Warum Fler so sauer ist, oder warum dein Bruder (Bass Sultan Hengzt) so sauer ist, ich versteh das: die haben halt ne persönliche Sache mit dem. Ich hatte nie so richtig was mit dem. Ich habe ihn eine Zeit lang als meinen größten Konkurrenten gesehen, der auch wichtig war (…) Ich glaube ich kenne ihn auch und deswegen tut er mir auch echt leid. Ich habe wirklich Mitleid.“
Das Album 23: Ein kalkulierter Erfolg
Sido erzählte in dem Twitch-Stream auch noch einmal die Entstehungsgeschichte von 23 nach. Nachdem sich Bushido und Sido vertragen hatten, wollten sie zunächst nur einen Song zusammen machen. Dabei kam die Idee auf, gleich ein ganzes Album aufzunehmen. Eine Entscheidung, die auch finanzielle Gründe hatte, denn beiden war klar, dass ein Kollaboalbum ein riesiger finanzieller Erfolg werden könnte.
Und so kam es auch: 23 stieg mit mehr als 36.000 verkauften Exemplaren in der ersten Verkaufswoche auf Platz 3 der deutschen Media Control Charts ein. Im Jahr darauf erreichte das Album mit mehr als 100.000 verkauften Einheiten Goldstatus. Aber auch künstlerisch ist Sido bis heute mit 23 zufrieden: „Das Album ist wirklich gut geworden“, sagt der Rapper im Twitch-Stream, von dem ihr hier die Highlights sehen könnt: