Sean „Diddy“ Combs: Stabschefin äußert sich zu den Klagen
Kristina Khorrem bricht ihr Schweigen und behauptet, unschuldig zu sein.

Kristina Khorram, die Frau, die als rechte Hand von Sean „Diddy“ Combs beschrieben wird, bricht nun ihr Schweigen und äußert sich zu den Vorwürfen, die nicht nur den Musiker, sondern auch sie selbst betreffen. Khorram, häufig auch „KK“ genannt, arbeitet seit 2013 bei Sean Combs Enterprises und stieg dort 2020 zur Stabschefin auf.
In einer Erklärung bestreitet Khorram jemals „den sexuellen Übergriff auf jemanden unterstützt und begünstigt“ zu haben. Zuvor wurde sie in drei der Klagen, die mit Combs in Zusammenhang stehen, genannt.
Alle Vorwürfe werden zurückgewiesen
In ihrem Statement gegenüber „Rolling Stone“ heißt es: „Seit Monaten werden in verschiedenen Klagen gegen meinen ehemaligen Chef schreckliche Anschuldigungen gegen mich erhoben.“ Die 37-Jährige hat wohl mit den Folgen davon zu kämpfen. „Diese falschen Anschuldigungen, ich sei darin verwickelt, fügen meinem Ruf und dem emotionalen Wohlbefinden meiner Familie und mir selbst irreparablen und unkalkulierbaren Schaden zu. Ich habe niemals sexuelle Übergriffe gegen irgendjemanden geduldet oder unterstützt. Ich habe auch noch nie jemanden unter Drogen gesetzt“, erklärt Khorram.
Des Weiteren sagt sie: „Die Vorstellung, dass ich beschuldigt werden könnte, eine Rolle bei der Vergewaltigung von jemandem gespielt zu haben – oder sogar nur dabei zugesehen zu haben – ist mehr als beunruhigend, verstörend und undenkbar.“ Khorrams Herz sei ihr zufolge bei allen Opfern sexueller Übergriffe und sie sei zuversichtlich, dass sich die Anschuldigungen gegen sie als unwahr erweisen werden.
Khorram wird in drei Klagen gegen Combs genannt
In den Klagen gegen Combs wird das Ganze anders als in Khorrams Aussagen dargestellt. Vergangenen Februar machte der Musikproduzent Rodney ‚Lil Rod‘ Jones in seiner Klage wegen sexueller Belästigung und Nötigung gegen Combs auch heftige Vorwürfe gegen Khorram. Sie sei die „Ghislaine Maxwell zu Sean Combs’ Jeffrey Epstein“. Denn als dieser Khorram von seinen angeblichen Erfahrungen mit dem Rapper erzählte, habe sie laut ihm versucht, seine „Grabschereien“ herunterzuspielen. Ihrer Erklärung zufolge sei das nur seine Art, „zu zeigen, dass er dich mag“.
Jones wirft Khorram außerdem vor, alle Aspekte von Combs’ Privatleben überwacht zu haben, was auch die Bezahlung von Sexarbeiterinnen beträfe. „KK“ habe mutmaßlich von allen Mitarbeitenden von Combs verlangt, eine Gürteltasche mit einer Vielzahl illegaler Substanzen bei sich zu tragen.
In einer weiteren Klage von Sean Combs‘ ehemaligem Assistenten Phil Pines wird Khorram ebenfalls genannt. Pines behauptet, er habe mitbekommen, wie Combs im Januar 2021 einer Frau gegenüber handgreiflich wurde. Er trat sie wohl in den Bauch und forderte von ihr, oben ohne dazustehen. Pines habe Khorram von dem Vorfall erzählt, die ihn daraufhin angeblich angewiesen habe, nie darüber zu sprechen.
Dem ehemaligen Assistenten zufolge wäre Khorram außerdem tief in die Organisation der sogenannten „Wild King Nights“ eingebunden. Pines beschreibt diese als chaotische, tagelange sexuelle Begegnungen zwischen Combs und einer Frau.
Die dritte Klage, in der Khorram genannt wird, stammt von Oktober 2024. Sean Combs wird darin der sexuellen Nötigung beschuldigt. Wie alle anderen Klagen weist der 55-Jährige aber auch diese ab.
Die „rechte Hand“ des mutmaßlichen Täters
Obwohl Kristina Khorram sich in ihrem Statement von den Vorwürfen distanziert, ist bekannt, wie nah sie und Combs sich standen. Im Januar 2021 schrieb der Rapper auf Facebook: „KK hält alles in meinem Leben und meinem Geschäft am Laufen. Sie ist seit acht Jahren meine rechte Hand. Und hat immer wieder bewiesen, dass sie Dinge erledigt und anpackt. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie zurechtkommen würde.“
Auch als Combs kürzlich von seiner Ex-Freundin Cassandra „Cassie“ Ventura in einer Klage des sexuellen Missbrauchs und Sexhandels beschuldigt wurde, saß Khorram „Rolling Stone“ zufolge „an der Seite ihres verzweifelten Chefs“.