Sean „Diddy“ Combs soll Frau gezwungen haben, in Cassies Mund zu urinieren
Der Rapper soll Cassie demütigend und gewaltvoll behandelt haben, so die Vorwürfe vor Gericht.

Der Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs wegen Verdacht auf schwere Sexual- und Gewaltverbrechen läuft seit Anfang Mai. Am 12. Mai wurden die ersten Plädoyers gehalten. Dem HipHop-Mogul werden unter anderem erpresserische Verschwörung, Menschenhandel, Sexhandel, Drogenhandel, Nötigung und Justizbehinderung vorgeworfen. Immer wieder werden im Zuge dessen Combs sogenannte „Freak-Off-Partys“ genannt, auf denen er vor allem junge Frauen gefügig gemacht und zur Prostitution gezwungen haben soll. Aber auch seine damalige Partnerin – die Musikerin Cassie – soll er herablassend und gewaltvoll behandelt haben.

Diddys Partys sind mit schweren Anschuldigungen verknüpft
Combs selber soll diese Partys entweder „Freak Offs“, „Wild King Nights“ oder „Hotel Nights“ genannt haben. Den Behörden zufolge wurden die Veranstaltungen von seinem Personal organisiert. Diese sollen also für Transport und Unterkunft sowie Räume, die mit Gleitmittel und Beleuchtung ausgestattet wurden, gesorgt haben. Die Sexarbeiter:innen wurden angeblich mit Bargeld bezahlt und man soll ihnen zusätzlich Drogen bereitgestellt haben. Combs selbst beteuert, dass alle sexuellen Interaktionen einvernehmlich gewesen sein sollen.
Aktuell vertritt bei den Verhandlungen die US-Staatsanwältin Emily Johnson die Anklage. Ihr zufolge habe Diddy seine Ex-Freundin Casandra „Cassie“ Ventura unter anderem bei eben diesen Partys zum Sex mit männlichen Escorts gezwungen, während dieser zusah und filmte. Bei einer der „Wild King Nights“ soll Combs laut Staatsanwaltschaft unter anderem eine Escort-Dame dazu gebracht haben, in Venturas Mund zu urinieren.
Geschlagen, getreten und herumgeschleudert – so lauten die Vorwürfe
Wie „TMZ“ berichtet, soll Diddy die Partys „dirigiert“ und erwartet haben, dass die Anwesenden so tun, als ob sie Spaß hätten. Währenddessen soll er aber vor allem Ventura gegenüber immer wieder gewalttätig geworden sein. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der mittlerweile 55-Jährige sie „brutal“ geschlagen, in den Rücken getreten und sie „wie eine Stoffpuppe“ herumgeschleudert haben. Da er viele Ausschnitte der Partys gefilmt haben soll, nutzte er diese Aufnahmen angeblich auch als Druckmittel gegen die Sängerin und weitere mutmaßliche Opfer.
Aufnahmen von Überwachungskameras können als Beweismittel dienen
In einem anderen Fall soll Diddy Ventura ins Gesicht getreten und sie anschließend eine Woche lang in einem Hotel untergebracht haben, um die Verletzungen geheim zu halten. Den Geschworenen wurden außerdem die bereits auch der Öffentlichkeit bekannten Aufnahmen aus einem Hotelflur gezeigt, auf denen zu erkennen ist, wie Sean Combs seine Ex-Partnerin über den Boden zerrt und auf sie eintritt.
Ein weiteres Thema im Gerichtssaal war eine alleinerziehende Mutter, die ab 2020 ebenfalls angeblich Opfer gewesen sein soll. Der Rapper habe auch diese Frau gezwungen, an den „Freak Offs“ teilzunehmen, obwohl sie sich den Behörden zufolge sichtlich unwohl dabei fühlte. Angeblich soll sie Drogen konsumiert haben, um die Partys „durchzustehen“, und wurde von Diddy gezwungen, „weiterzumachen“, auch nachdem sie sich übergeben hatte. So berichten unter anderem „TMZ“ über die bisherigen Verhandlungen.