Sean „Diddy“ Combs: Sechs neue Klagen wegen sexueller Übergriffe


Zu den Kläger:innen zählen ein zum Zeitpunkt der Tat 16-jähriger Junge und eine damals 19-jährige Studentin.

Zu den 120 Zivilklagen gegen Sean „Diddy“ Combs wegen unter anderem sexueller Nötigung und Vergewaltigung sind ein halbes Dutzend weitere dazugekommen. Am Montag (14. Oktober) reichten sechs Männer und Frauen bei einem Bundesgericht im Southern District of New York gegen den Musiker und Produzenten Klage ein. Ein anonymer Betroffener soll zum Zeitpunkt des Übergriffs 16 Jahre alt gewesen sein. Alle sechs Kläger:innen fordern Schadensersatz und Strafschadensersatz.

Combs befindet sich seit dem 16. September in Bundeshaft und wird von der Staatsanwaltschaft ebenfalls wegen Verschwörung zum organisierten Verbrechen, Sexhandel und Beförderung zur Prostitution angeklagt. Er hat auf „nicht schuldig“ plädiert und wartet auf seinen Prozess.

Nächste erschreckende Missbrauchschronik tritt zutage

Der zur angeblichen Tatzeit minderjährige Junge wirft laut „CNN“ Combs vor, ihm 1998 auf einer seiner White Partys in den Hamptons befohlen zu haben, „seine Hose herunterzulassen und sich zu entblößen“. Er habe erklärt, es handle sich um eine Art Übergangsritus auf dem Weg „ein Star zu werden, und auch eine Möglichkeit, sich selbst zu beweisen“.

In einer weiteren Beschwerde gibt eine, zur angeblichen Tatzeit 19 Jahre alte, Studentin an, dass sie und eine Freundin im Jahr 2004 zu einem Fotoshooting und einer „exklusiven“ After-Party in Combs’ Hotel eingeladen waren. Dieser soll „aggressiv“ geworden sein und ihrer Freundin befohlen haben „Oralsex mit ihm zu haben, andernfalls würde er sie beide töten lassen“.

Ein anderer Kläger behauptet, dass er während seiner Arbeit als Sicherheitsmann auf einer White Party von Combs im Jahr 2006 mit zwei alkoholischen Getränken unter Drogen gesetzt und in seinem Lieferwagen sexuell missbraucht wurde.

Bei einem Vorfall im Jahr 2008 soll der inzwischen 54-Jährige im Beisein seiner Leibwächter eine Person, die ebenfalls anonym bleiben möchte, im Lagerraum des Kaufhauses Macy’s in New York geschlagen und sexuell angegriffen haben. „Combs näherte sich dem Kläger, während dieser noch auf Händen und Knien war“, heißt es in der Klageschrift. Er hätte ihn dann zum Oralsex gezwungen. „Nachdem er fertig war, warf Combs den Kopf des Klägers zur Seite und sagte die Worte ‚Halt die Klappe oder ich bringe dich um‘.“

Verteidigung von Combs’ Unschuld überzeugt

Diese jüngsten Klagen sind nur ein kleiner Teil einer Prozessflut gegen Combs, die von den Anwälten Tony Buzbee und Andrew Van Arsdale vorangetrieben wird. Mit nun mehr als 125 Namen mutmaßlicher Betroffener wird seine Akte wöchentlich dicker. Das Anwaltsteam von Combs ist weiterhin von der Unschuld ihres Mandaten überzeugt: „Mr. Combs und sein Anwaltsteam haben volles Vertrauen in die Fakten, ihre rechtliche Verteidigung und die Integrität des Gerichtsverfahrens“, heißt es in einer Erklärung gegenüber „CNN“. „Vor Gericht wird sich die Wahrheit durchsetzen: Dass Mr. Combs nie jemanden sexuell angegriffen hat – weder Erwachsene noch Minderjährige, weder Männer noch Frauen.“