Schuhe passen, Vorbilder auch
Stil ist nicht alles. Das räumt selbst Theophilus London ein. So solle man immer bequeme Schuhe tragen. Von schmerzenden Füßen habe schließlich keiner was. Wenn man ein bisschen durch die öffentliche Wahrnehmung des New Yorker Sängers und Rappers spaziert, fällt eine Häufung solcher Themenkomplexe auf. London, der nun nach einigen Mixtapes sein Debütalbum Timez Are Weird These Days veröffentlicht, scheint in erster Linie modisch interessant zu sein. Die musikalische Rezeption kommt an zweiter Stelle. Ein Fehler: Der Mann, den der „Guardian“ so gern als ersten „Rap Morrissey“ gesehen hätte, der aber eigentlich eher ein Hybrid aus Prince, Andre3000 und Simon Le Bon ist, bewegt sich souverän zwischen HipHop, Funk, Dance und Pop und meidet dabei alle Kategorisierungen. Ein Gemischtwarenladen? Unbedingt. Aber einer, dessen Regale prall mit Querverweisen gefüllt sind. Das zeigt schon das Cover, eine Nachbildung eines 1982 erschienenen Albums seines Helden Leon Ware. Leon wer? Motown-Künstler und -Songwriter. So ganz nebenher betreibt Theophilus London also auch noch Musikunterricht. jov