Schiff versenkt


Wenn Hollywoods Eventkino floppt, dann mit Getöse. Bestes Beispiel „Battleship“.

Hinterher ist es immer leicht zu sagen: Was um alles in der Welt hat Universal dazu bewogen, grünes Licht und 250 Millionen Dollar zu geben für eine Verfilmung von „Schiffe versenken“, in der es nicht um Schiffe versenken geht, sondern um eine Invasion Außerirdischer? Warum schien es Disney eine gute Idee, 300 Millionen in „John Carter of Mars“ zu investieren, obwohl die Vorlage von Edgar Rice Burroughs nur einer verschwindend geringen Leserschaft je etwas bedeutet hat? Die Antwort ist einfach: Weil es auch hätte funktionieren können. Weil schon bedeutend blödere Filme funktioniert haben. Nur diese beiden haben es nicht getan. Und haben die Schwäche eines Systems aufgezeigt, in dem Film nur mehr Ausdruck industrieller Fertigung, aber nicht mehr einer irgendwie gearteten künstlerischen Vision ist. „Battleship“ und „John Carter“ sind der Auswuchs einer Entwicklung, die in diesem Jahr aber auch „Marvel’s The Avengers“ hervorgebracht hat, den nunmehr dritterfolgreichsten Film aller Zeiten. Hollywood zieht sich zurück aus der Produktion von Filmen und konzentriert sich auf die Herstellung von Events. Weniger Film, dafür umso teurer. Wer gewinnt, gewinnt groß. Wer verliert, dem könnte es passieren, dass er sein Studio an die Wand fährt, wie es „Heaven’s Gate“ 1980 mit United Artists gemacht hat. Immerhin hätte man dann Geschichte geschrieben.