Robert Smith: Wird das kommende Album der Abschied von The Cure?
Robert Smith sprach über Angst vor der Wiederholung und Texten, die nur noch „Rumgefasel“ seien.
Robert Smith teilte – wieder mal – mit, dass das kommende The-Cure-Album vielleicht auch das letzte der Band sei: „Die neue Musik ist sehr emotional. Zehn Jahre Leben destilliert in ein paar Stunden intensiver Musik. Ich glaube nicht, das wir jemals noch etwas anderes herausbringen werden.“
Das vorige Studioalbum der Band, 4:13 DREAM, erschien im Jahr 2008. Seitdem haben The Cure zwar Live-Alben und Kompilationen veröffentlicht, doch das angekündigte Werk mit neuen Songs ist bisher nicht erschienen. Robert Smith sagt, dass das lange Warten zum Teil auch mit seinen Schreibblockaden zu tun hatte:
„Ich habe mehr mit mir gerungen, die Songs dieses Cure-Albums fertig zu schreiben, als jemals zuvor. Wir haben 20 Songs aufgenommen und ich hatte nichts komponiert. Also, ich habe schon etwas geschrieben, aber am Ende habe ich es mir angeschaut und gedacht: ,Das ist Müll‘“.
Vor allem seinen eigenen Ansprüchen beim Schreiben gerecht zu werden, sei eine Herausforderung, so Smith: „Das Schwere an der Sache ist, ich bin so ein harscher Kritiker mit mir selbst, dass ich denke: ,Wer sollte sich dafür interessieren?‘ Das ist wirklich schlimm. Ich habe mir alles angehört, gedacht, dass das die beste Musik ist, die die Band je gemacht hat und meine Worte sind bloß Rumgefasel.“
Nach dreizehn Studioalben habe Smith vor allem Sorge, sich zu wiederholen:
„Wie viele Dinge gibt es, über die man schreiben kann? Sieben Themen oder sowas? Du versuchst verschiedene Worte für etwas zu finden und irgendwann bist du dann weit außerhalb deiner normalen Sprache und es hört sich schrecklich an. Ich will so singen, wie ich rede, und mein Vokabular ist ganz okay, also dachte ich, ich packe ,undulating‘ [Anm. d. Red.: wogend] in einen Song. Und danach, dass ich garantiert nicht ,undulating‘ in einem verdammten Song singen werde.“
Fast hätte Smith das gesamte Album verworfen, um ein anderes aufzunehmen: „Letztes Jahr gab ich auf. Ich dachte, ich kann das nicht. Das werden dann eben alles Instrumentals. Und dieses Jahr ruderte ich langsam wieder zurück. Das letzte Jahr war deswegen auch wegen einer Vielzahl an Gründen schwierig, nicht allein wegen der Pandemie. Aber dieses Jahr habe ich etwas geschrieben, das ich mag.“
++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de ++