Trevor Horn
ECHOES: ANCIENT & MODERN
Deutsche Grammophon/Universal (VÖ: 1.12.)
Perspektivwechsel: Pop-Pioniertaten (vor allem der Achtziger) neu arrangiert.
Schon 2019 besuchte Trevor Horn mit dem Coveralbum REIMAGINES THE EIGHTIES jenes Jahrzehnt wieder auf, dessen Sound er als Musiker (The Buggles, Yes) und – noch stärker – als Produzent (ABC, Frankie Goes To Hollywood, The Art Of Noise) klanglich maßgeblich mitgestaltet hat. Für seine jüngste Neuninterpretation vornehmlich von Eighties-Evergreens wie „Owner Of A Lonely Heart“, „Slave To The Rhythm“ oder „Drive“ versammelt der 74-Jährige abermals ein beachtliches Ensemble an prominenten Gaststimmen von Rick Astley bis Seal um sich.
AmazonWährend sich die zuweilen mit subtilen Streichern versehenen, neuen Arrangements angenehm atmosphärisch und unaufdringlich gestalten, sind es die Ära-Ausreißer, die besonders gelungen sind. Überzeugt Tori Amos‘ eröffnende Interpretation von Kendrick Lamars „Swimming Pools (Drank)“ mit Klasse und Understatement, gerät der ungewöhnlichste Songkandidat, Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“, in der Bearbeitung des irischen Multitalents Jack Lukeman so herrlich überartikuliert und theatralisch wie man ihn eigentlich von Tim Curry gesungen erwarten würde.
Aber auch Erwartbareres wie etwa der New-Age-esoterische „Relax“- Entwurf vom Coverversion-erprobten Ehepaar Toyah Willcox & Robert Fripp, Iggy Pops lässige Präsentation von „Personal Jesus“ sowie Horns Rampenlicht-Moment als Interpret von Roxy Musics „Avalon“ haben durchaus ihren Charme.