The Streets
THE DARKER THE SHADOW THE BRIGHTER THE LIGHT
Warner (VÖ: 13.10.)
Im Nebel zwischen Grime und Clubsounds sucht Mike Skinner Geschichten aus der Nacht.
Zwölf Jahre ist es her, dass The Streets ein Soloalbum veröffentlichte. Untätig war Mike Skinner in der Zwischenzeit natürlich nicht, ein paar Singles gingen in die Welt hinaus, ein Vanity-Projekt namens The D. O. T. mit Rob Harvey wurde gestartet und beendet, und auch der zwischen Sinn und Wahnsinn schwankende Kollabalbum/Mixtape-Hybrid NONE OF US ARE GETTING OUT OF THIS LIFE ALIVE von 2020 war so etwas wie Lebenszeichen.
AmazonTHE DARKER THE SHADOW THE BRIGHTER THE LIGHT steht nicht als Album für sich, sondern ist so etwas wie der Soundtrack zum gleichnamigen Film, den der Londoner gemacht hat. Klingt ambitioniert – und nach Fallhöhe. Eine Fallhöhe, auf der man sicher balancieren können sollte. Mike Skinner schafft das allerdings nicht auf jedem Track des Albums. Und sagt selbst dazu ganz passend auf „Not A Good Idea“: „Maybe this is not a good idea“, und setzt nach: „I should get out of here“.
Das wiederum braucht Skinner gar nicht zu tun. Denn auch wenn THE DARKER THE SHADOW… kein musikalischer Meilenstein ist wie seinerzeit ORIGINAL PIRATE MATERIAL und der Sound nicht immer stimmt, schafft es Skinner mit seinen Wortspielen und dicht erzählten Geschichten, seine Hörer:innen tief in die Story hineinzuziehen. Am besten funktioniert das etwa im Opener „Too Much Yayo“, im geradezu klassischen Skinner-Track „Money Isn’t Everything“ oder „Troubled Waters“, das in seinen besten Momenten die nervöse Spannung eines alten Tracks wie „Turn The Page“ zitiert. Ein Album für die Fans, für die Midlife-Crisis, für die Sehnsucht nach der Nacht.