The Lathums
MATTER DOES NOT DEFINE
PIAS/VMG/Rough Trade (VÖ: 7.3.)
Die Indie-Jangler sezieren britische Popkultur mit seismographischer Sensibilität.

Auf dem dritten Album von The Lathums schließt sich ein Kreis: Schuldete der formidable Vorgänger des Quartetts, FROM NOTHING TO A LITTLE BIT MORE, dem melancholischen The-Smiths-Cinemascope noch einiges mehr, ruft die Eröffnung „Leave No Stone Unturned“ eher The Coral auf den Plan. Deren Sänger, James Skelly, hatte 2021 das Debüt produziert.
Hier saß nun Chris Taylor an den Reglern – der wiederum das letzte Album von Skellys Band betreute. Aber auch die Faszination von Reggae, die sich einst mit den Ska-Schüben von „I See Your Ghost“ entladen hatte, hält in „Refections Of Lessions Left“ und „Stellar Cast“ wieder Einzug, wenn auch subtiler. In der Disziplin unverschämt eingängiger Melodien bleiben die Lathums Pop-Puristen alter Schule.
Davon zeugt das unfassbar simple wie einfach gute „Heartbreaker“ genauso wie die Beatles-Balladen-Ehrbietung „Unrequited Love“. Überraschungen gibt es dennoch: „Surrounded By Beauty“ ist ein Partyschnappschuss aus einer Schummerlicht-Bar in Soho, wo der geöffnete dritte Hemdknopf erwünscht und eine Vorliebe für Neil Diamond oder Tom Jones verpflichtend sind. Und das fast schon The-Verve-hafte Finale „Long Shadows“ ist dank gesanglicher, emotionaler und dynamischer Emphase ihr bisheriges Meisterstück.
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