Sage Francis :: Li(f)e

Anti/Indigo

Es hat schon gute Versuche auf dem Gebiet des Indie-Rap gegeben. Der hier ist keiner davon.

Er mal wieder. Wurde schon mehrfach als die beste Entdeckung seit Erfindung des gesprochenen Wortes angekündigt. Weiß der Himmel, warum. Alles, was der Mann bisher von sich gab, wirkte unglaublich angestrengt. Jetzt, da Hip-Hop nicht mehr so zieht, hat er reagiert. Es gibt keine Beats mehr im herkömmlichen Sinne zu hören. Als Ersatz spielt eine Band, zu der Mitglieder von Califone Musik machen, die zwischen Rock, Folk und Punk rochiert. Als Songschreiber assistierten semiprominente Zulieferer wie Jason Lytle, Leute von Calexico, Chris Walla, der leider verstorbene Mark Linkous und Yann Tiersen. Das verspricht im ersten Moment durchaus Spannung. Aber dann klingt es bloß wie auf Everlasts nicht so guten Platten. Francis erzählt noch immer ohne Punkt und Komma über das Leben und ist sich auch für banales Geschwätz („Twenty years ago I was twelve, thirty years ago I was two but I was zero when I came out my mama“) nicht zu schade. Leider kommt das zu kurz, was man angesichts der Mitwirkung von Songschreibern erwarten darf: Stücke, an die sich man erinnert. „Love The Lie“ geht ansatzweise in diese Richtung, aber sonst rauscht alles an einem vorüber.

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