Paul Kalkbrenner
Parts Of Life
Columbia/Sony
Vom Leben mit Techno. Und Techno mit etwas Leben. Was Paul sagt. (Ein erlogener Dialog.)
Was Paul sagt: „Das ist auf jeden Fall meine persönlichste Platte, deshalb auch der Albumtitel.“ Ich sage: „Ja, aber den Tracks selbst hast du keine spezifischen Titel gegeben, die heißen ,Part Three‘, ,Part Nine‘ und so weiter. Das macht sie nicht gerade persönlicher, oder?“ Paul: „Ja, aber wenn ich von ,persönlich‘ spreche, geht es mir eher um Gefühle, Schwingungen, auch um Klänge, die mir irgendwie nahe sind, das bleiben ja Instrumentalstücke, höchstens mit ein paar kurzen Gesangs-Parts oder Samples, die erzählen ihre Geschichten doch nicht in Textform.“
Ich: „Aber mal ehrlich, wenn jemand solche Gewichte herumhievt, also Persönliches verspricht und damit hoffentlich auch etwas mit Persönlichkeit und dann doch wieder nur ganz klassische atmosphärische Pattern-Musik mit äußerst überschaubaren Spannungsbögen, wenig eindrücklicher Dramaturgie und diesen ewigen dreamy Harmoniewechseln abliefert …“
Paul: „Tschuldige mal, aber du hörst schon auch, dass die Platte um einiges rougher, reduzierter ist als die meisten meiner Sachen gerade in den letzten Jahren, da durchaus auch mit Brüchen und radikalen Sounds gearbeitet wird?“Ich: „Ja, klar, das ist auch sehr begrüßenswert, wenn das nicht immer alles so clean klingt wie im Hotel-Spa mit Dance-Bumms drunter. An manchen Stellen kratzt und raffelt der Sound sogar. Das sind dann vermutlich die Narben, die du dir in deinem Leben schon geholt hast, trotz deines schon lange anhaltenden Erfolgs …“
Paul: „Sorry, aber ich hab gerade den Eindruck, du willst gar nicht verstehen, worum es mir geht. Ist vielleicht besser, wir brechen das hier ab.“