Neil Diamond :: Dreams

Columbia/Sony Music

Pop: Licht und Schatten: Der Edel-Crooner interpretiert seine Lieblingssongs der Sechziger und Siebziger.

Das dritte Album mit Rick Rubin muss warten: Auf DREAMS beschränkt sich Neil Diamond auf die Rolle des reinen Sängers. Der 69-jährige Wahlkalifornier singt 14 Songs, die zu seinen Lieblingen aus der Zeit zählen, da er selbst angefangen und erste Erfolge wie „I’m A Believer“ gefeiert hat. Letzteres ist denn auch die einzige Eigenkomposition auf diesem Werk, das der Künstler als „Entspannungsübung“ bezeichnet – und das Original wahlweise auf ein instrumentales Minimum reduziert oder aber komplett umarrangiert. Was bei der Cajun-Version von „Blackbird“ (The Beatles), dem spartanischen „Ain’t No Sunshine“ (Bill Withers) und der Lo-Fi-Fassung von Leonard Cohens „Hallelujah“ wunderbar gelingt, und den Stücken tatsächlich eine neue Seite abgewinnt. Dagegen treibt er Gladys Knights „Midnight Train To Georgia“ auf die dramaturgische Spitze, kann Randy Newmans „Feels Like Home“ und „Losing You“ keine frischen Impulse geben und macht mit einer sehr freien Fassung von „Yesterday“ fast ein kleines Sakrileg. Wie gesagt: ein Album mit Licht und Schatten – aber Lieder mit großartigem Bariton.

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