Monde UFO
FLAMINGO TOWER
Fire/Cargo (VÖ: 7.3.)
Schon ein bisschen beknackt: Per Bedroom-Psychedelia in ein nebulöses Parallel-Universum.

Experimentelle Popmusik hatte immer viele Gesichter, derzeit aber vor allem eines: ein elektronisches. Eine besonders liebenswerte Ausnahme begründet das Duo Monde UFO aus Los Angeles mit seiner experimentellen Bedroom-Psychedelia, die gleichermaßen aus der Zeit gefallen und State-of-theart scheint. Ray Monde (Musiker) und Kris Chau (Nicht-Musikerin) beamen uns in ein nebulöses Parallel-Universum, das so klingt, als ob sich Air mehr Experiment und noch mehr Free Jazz gegönnt hätten.

Oder als ob man die Silver Apples in den 60er-Jahren mit John Coltrane in ein Kassettendeck gesperrt hätte. Der Jazz bahnt sich hier in Form eines ächzenden Saxofons seinen Weg durch psychedelische Welten, Ray Monde schwelgt dazu mit schüchternem Gesang in bittersweeter Space-Melancholie. Hin und wieder kann man dabei einer Gitarre beim Versterben zuhören, wie etwa in „Sunset Entertainment“ oder „Old Town Pollution“, wo sich das Saxofon gegen Ende die Hoheit zurückholt und einfach mal so in den Orbit grölt.
„Samba 9“ ist selbstredend keine Samba, sondern barocker Space-Pop, es geht um den Adidas-Schuh Samba in Größe 9, den der Sänger als Kind besaß. Die musikalische Samba indes findet dann später im Album doch noch statt, in dem Stück „119“. FLAMINGO TOWER ist rätselhaft und exzentrisch, gleichzeitig ein bisschen beknackt: Mehr kann man sich von experimenteller Popmusik nicht wünschen.
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