Miles Davis :: Bitches Brew: 40th Anniversary Edition

Ein Meilenstein in der Geschichte der populären Musik: Miles Davis rührte aus Jazz-, Rock- und Soul-Ingredienzen ein magisches Hexengebräu an.

Von jenem Tag im Mai des Jahres 1970 an, da das Doppelalbum BITCHES BREW erschien, sollte – im Guten wie im Schlechten – nichts mehr sein wie früher in der Welt von Rock und Jazz. Doch mochte die später so lapidar wie nichtssagend „Fusion“ benannte Stilrichtung alsbald kolossale Banalitäten gebären. Dagegen ist Miles Davis‘ Amalgam aus Jazz, Rock und Soul, inspiriert vom Schaffen Jimi Hendrix‚, James Browns und Sly Stones, damals und heute ein monolithisches Meisterwerk, das seinerzeit viele Jazzhörer verstörte und den meisten Rockfans ob seiner Komplexität ein Buch mit sieben Siegeln blieb, mittlerweile aber längst als wahrhaft epochales Werk anerkannt ist. Der Titelsong, befand Carlos Santana, klinge, als habe man „ein ganzes Jahr New York auf 25 Minuten komprimiert“. Ein trefflicher Vergleich für das, was Davis, John McLaughlin (Gitarre), Wayne Shorter (Saxofon), die Pianisten Chick Corea, Herbie Hancock, Larry Taylor und Joe Zawinul, die Bassisten Dave Holland und Harvey Brooks sowie die Schlagzeuger Lenny White, Jack DeJohnette und Don Alias da binnen dreier Tage im Columbia Studio B in New York aufgenommen haben. Zum 40. Jahrestag der Erstveröffentlichung dieser atemberaubenden Tour de Force wird BITCHES BREW nun in zwei Editionen neu aufgelegt: als Zwei-CD-plus-DVD-Set inklusive einiger Bonustracks und dem bisher unveröffentlichten Mitschnitt eines Konzertes in Quintett-Besetzung vom November 1969 in Kopenhagen. Für den größeren Geldbeutel ist die Deluxe-Box gedacht, die eine zusätzliche Live-CD mit einem Gig vom August 1970 im Berkshire Music Center in Tanglewood, eine audiophile Vinyl-Ausgabe des Originalalbums, ein 48-seitiges Buch, allerlei Memorabilia sowie ein Poster enthält. Reichlich Prunk und Preziosen also, diesem Geniestreich aber allemal absolut angemessen.