Miki Berenyi Trio
TRIPLA
Bella Union/Rough Trade (VÖ: 4.4.)
Ciao, Lush! Vom Synthie-Shoegaze in die Psych-Pop-Langeweile.

Den alten Bandnamen Lush nutzt Miki Berenyi für ihr neues Projekt nicht. Verständlich, weil Co-Sängerin Emma Anderson nicht mit dabei ist und Schlagzeuger Chris Acland verstarb. Dennoch steckt in TRIPLA der Geist ihrer 90ies-Band, die damals geschickt einen Platz zwischen Shoegaze und Britpop fand.
Das Artwork zum Beispiel stammt von Chris Bigg, der die Ästhetik des alten Lush-Labels 4AD maßgeblich gestaltet hat. Und auf einer ersten EP coverte das Miki Berenyi Trio vier Lush-Songs. Das Debütalbum führt die Musik von Lush in eine Art rückwärtsgewandte Zukunft. Zusammen mit KJ McKillop, in den 90ern Chef der Shoegaze-Band Moose und auch schon bei Berenyis Band Piroshka dabei, und dem Indie-Abenteurer Oliver Cherer entwirft sie eine Synthie-Pop-Variante des Lush-Sounds mit Blubber-Keyboards und Computer-Beats.
Das klingt auf Songs wie „8th Deadly Sin“ oder „Vertigo“ antiquarisch digital – und sehr gut, weil sinnlich und wärmend, und hebt die einzigartige Stimme von Berenyi hervor. Die Versuche, diesem Sound ein paar verquere Psychedelic-Songs entgegenzustellen, führen dagegen in die Langweile.
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