Metz
Atlas Vending
Sub Pop/Cargo (VÖ: 9.10.)
Gesunde Härte: Noise-Punk der kanadischen Krachmacher.
Manche Menschen vergleichen das Hören neuer Alben ihrer Lieblingsbands und -Musiker*innen mit „nach Hause kommen“. Akustisches Wohlfühlen durch einen, gerne auch lauten Wiedererkennungswert. Im Falle der kanadischen Noise-Punker von Metz muss man sich ein solches Haus als komplett runtergerockte Ruine vorstellen, deren hinlänglich umgepustetes Mauerwerk die Spuren der krachenden und nach vorne peitschenden Songs trägt, die sie seit vier Alben und unzähligen Konzerten servieren.
Da auf diese momentan verzichtet werden muss, darf die Konserve herhalten. Die kann dank brachialer Gewitterstürme auf Songs wie Album-Highlight „The Mirror“ mit der Energie der Gigs mithalten. Sänger Alex Edkins versucht darauf lauter zu sein als die auf Alarm geschalteten Gitarren, während Drummer Hayden Menzies seinem Instrument besonders viel Bizeps widmet.
Trotzdem hinterlässt die Band immer wieder Brotkrumen, die einem den Weg zur Melodie bahnen, wie im Closer „A Boat To Drown
In“. Ob der mit Lyrics wie „The future lasts forever, I can see it now“ eher den Pessimusmus kitzelt oder eine rosigere Zukunft prognostiziert, bleibt zwischen den Noise-Wänden vorerst ungeklärt, die Wucht aber treibt es, wie auch die neun Songs zuvor, unbedingt rein.