Maxwell – Black Summer’s Night

Mit dem ersten Teil einer Trilogie setzt der Soul-Stratege voll auf organischen Sound. Trilogie? Ja, richtig gelesen. Acht Jahre lang hört man nichts von Maxwell, nun macht er plötzlich voll auf produktiv. Sie sind schon rätselhafte Wesen, diese Künstler. Aber gerade das hat einen wie Maxwell immer interessant gemacht. Er suchte nie den direkten Weg zum Erfolg. Alles hatte Stil, Gefühl und Verstand. Wenn man ihm etwas vorwerfen konnte, war es seine unterkühlte Art. Die passte nämlich so gar nicht zu einem, der ein Soul-Sänger sein will. Aber genau daran hat Maxwell in der Zwischenzeit gearbeitet. Er hat eine Band engagiert, die seinem Sound mehr Zunder gibt. „Help Somebody“ ist ein Track, den man ihm gar nicht zugetraut hätte. Da groovt das Schlagzeug in einem fort, und da entfalten Bläsersätze die Wirkung eines gigantischen Weckamins. In „Love You“ röhrt der Sänger richtig raukehlig. Die Midtempo-Tracks profitieren besonders von der Hinwendung zum Organischen, sie orientieren sich am Prince der 90er-Jahre kurz vor dessen Emanzipation – bekanntlich eine unterschätzte Werkphase des kleinen Funk-Meisters. Maxwell zeigt, dass sich daraus viel machen lässt. Ein tolles Comeback zum Beispiel, das total Appetit auf das macht, was da bald noch an Zugaben kommen wird.