„Get drunk! Get sunk! Forget! Get wet!“ Diese Strategien legt uns Matt Berninger in „Times Of Difficulty“ als Problemlösungen nahe. Es ist ein stoisches Stück Musik, in dem außer Klavier und zärtlich dengelnder E-Gitarre zunächst nicht viel passiert, bis der Song irgendwann zu einer Art Gospel wird. Und mit der Aufforderung, zu versinken, verleiht es dem zweiten Soloalbum des The-National-Frontmanns auch den Titel.

Warum er diese Handelsanweisung gewählt hat, um das ganze Album zu paraphrasieren? Vielleicht, weil das Versinken tatsächlich mehr Seeleneinkehr als Ausschau ist. So umkreist GET SUNK den Themenkomplex Identität und all die emotionalen Verstrickungen, die uns prägen. Die treibende Kraft seiner Arbeiten mit The National sucht Berninger dabei nicht unbedingt.

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Stattdessen lässt er sich mit einer Gästeliste, die von Hand Habits über Kyle Resnick bis Booker T. Jones reicht, durch ein musikalisches Sumpfgebiet treiben, das den Furor seiner Hauptband etwas eintrübt, stilistisch jetzt aber nicht die großen Abenteuer auslotet. Bisweilen flackern kleine Kerzen, etwa die bezaubernden Background-Vocals von Julia Laws in „Bonnets Of Pins“ oder das eigenartige Flirren im Beinahe-Walzer „Breaking Into Acting“. Vieles ist aber verschwommen, unscharf, beinahe unbenennbar, aber nicht reizlos. Denn wohnt man lange genug in diesen Liedern, begreift man sie anders, vielleicht als: Skizzenbuch.

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