Kode9
Nothing
Hyperdub/Cargo VÖ: 6. November 2015
Dubstep, Footwork, Grime und mehr: Hyperdub-Chef Steve Goodman mit seinem ersten Soloalbum
Im Herbst 2014 starb Stephen Gordon aka The Spaceape, der langjährige musikalische Partner von Kode9 mit 44 Jahren an einer seltenen Form von Krebs. Mit NOTHING veröffentlicht Kode9, bürgerlich Steve Goodman und Gründer des Hyperdub-Labels, zwangsweise sein erstes Soloalbum. Und das klingt wie eine Bestandsaufnahme dessen, was auf seinem Label in den vergangenen elf Jahren passiert ist: früher Dubstep, Footwork, Extrakte aus Grime und UK Garage plus Novelty-Tracks, die wie Umarbeitungen von Library Music aus den 70ern klingen. Und das ist das Problem dieses Albums.
NOTHING ist eine zerfahrene, heterogene Angelegenheit, eine Sammlung von Einzel-Tracks. Man wird erschlagen von einer Kaskade an Sounds und Loops und Strukturen, die in atemberaubendem Tempo aneinandergereiht werden, aber in der Summe keine neuen Erkenntnisse liefern. Dass ausgerechnet das erste Soloalbum des Gründers eines wegweisenden Labels, das in seiner Entwicklung niemals stehengeblieben ist, den Standards, die dieses Label gesetzt hat, nicht genügt, ist eine Ironie der Popgeschichte. Auf „Third Ear Transmission“ gibt es noch einmal die „Stimme des Dubstep“ zu hören: The Spaceape.