Kevin Morby

Oh My God

Dead Oceans/Cargo (VÖ: 26.4.) 

Mit Außenseiterperspektive sieht man besser: Der verschluffte Singer/Songwriter singt so über Religion, dass es Sinn ergibt. 

Das Konzeptalbum hat ja einen ziemlich schlechten Ruf. Verbissen wird sich Track für Track an einem Thema abgerackert, dass es genauso in Arbeit ausartet, sich das Gesamtkunstwerk anzuhören. Doch wenn Kevin Morby ein Konzeptalbum macht, entkrampft das. Dieser Typ nimmt sich nicht übermäßig ernst und so wird ein Konzeptalbum, dass Religion als Oberthema hat, auch mal überraschend entspannend.

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Er besingt die Allgegenwärtigkeit von heiligen Phrasen und semi-göttlichen Momenten mit diesem zwischen gelangweilt und schmollend changierten Ton in der Stimme. Am ambitioniertesten erweist sich die Instrumentierung, bei der sich Morby etwas aus seiner Lo-Fi-Indie-Ecke heraustraut und Piano, Flöte und Saxofon viel Raum lässt.

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Auch wenn es textlich mehr um die eigene, weitgreifende Interpretation als um das Sakrale geht, erzeugt die Produktion das Gefühl eines Kirchenbesuches. Alles hallt ein wenig mehr, bei den Backing Vocals schwingt dieser Chor-Moment mit. Die Perspektive auf das große Feld der Religion ist aber immer so in sich stimmig, dass alles Sinn ergibt. Das muss wohl Morbyismus sein.

Kevin Morbys neues Album „OH MY GOD“ im Stream hören:

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