James Righton
The Performer
Deewee/PIAS/Rough Trade (VÖ: 20.3.)
Der Psycho-Pop des Klaxons-Sängers sorgt sich um den Preis des Ruhms.
Ach, der Arme. „Did you feel the shame in a moment of fame?“, fragt sich James Righton, und der Zuhörer wundert sich ein wenig: War es wirklich schon so viel Ruhm, den man als Sänger und Keyboarder der Klaxons zu verarbeiten hatte, dass man gleich ein ganzes Album aufnehmen muss? Der 36-jährige Righton hat es getan und verarbeitet auf THE PERFORMER die ihm schier unerträglich erscheinende Diskrepanz zwischen Bühnenpersona und Familienvater.
AmazonGleich in zwei Teilen werden „Lessons In Dreamland“ gelernt, und das Teufelchen, das in „Devil Is Loose“ losgelassen wird, ist natürlich eins, das im eigenen Kopf flüstert. Man könnte jetzt sagen, ein Berufsjugendlicher kommt nicht klar mit dem Erwachsenwerden. Man könnte aber auch sagen: Selten wurden die Coming-of-Age-Probleme eines Früh-zu-Ruhm-Gekommenen so unverblümt offen gelegt.
Auch musikalisch hat sich Righton weiterentwickelt: Statt den knalligen Glam-Britpop der seit 2014 ruhenden Klaxons fortzuschreiben, versucht er sich an einem mondänen Pop-Entwurf, der zwar mit großer Geste weder Streicherarrangements noch Bläsersätze scheut, aber doch oft arg erwartbar ist: Das „Heavy Heart“ kommt im Zeitlupentempo daher, der „Start“ dagegen in einem federnd hüpfenden Rhythmus. Spannend wird es dann, wenn das Verhältnis zwischen Text und Musik ein gebrochenes ist wie in „See The Monster“, in dem die Abgründe, die Righton in sich selbst entdeckt, mit fröhlich fiedelnden Streichern ausgepolstert werden.