Glasser :: Ring

True Panther/Matador/Beggars/Indigo

Faszinierend vielschichtiges Debütalbum einer der Singer/Songwriter-Entdeckungen des laufenden Jahres

Aus dem offensichtlich unerschöpflichen Pool frischer US-amerikanischer Poptalente stammt auch Cameron Mesirow, eine Art One-Woman-Orchestra, das bereits 2009 mit der EP „Apply“ debütierte. Damals klang das Ganze zwar noch sehr unfertig, aber Mesirows außergewöhnliche Gabe, komplexe Geschichten in eingängige Popsongs zu verpacken, war schon deutlich sichtbar. Und die hat sie jetzt auf Ring nahezu perfektioniert. Mithilfe von Ariel Rechtshaid, mit dem Glasser monatelang intensiv an ihrem ersten Album feilte, sowie dem Produzententeam Van Rivers und The Subliminal Kid, entstanden neun Songs von eigenwilliger Schönheit. Zum ganz großen kommerziellen Durchbruch wird es diesmal zwar nicht reichen, aber bis in die Spitzengruppe der vielversprechenden Newcomer des Jahres dürfte sie es locker schaffen. Ihre Stücke zeichnen sich durch eine auf den ersten Blick oft gar nicht wahrnehmbare Komplexität aus. Erst nach und nach offenbaren Nummern wie „Tremel“ und „Treasury Of We“ ihre Feinheiten. Ein feingliedriges Geflecht aus Beats, Sounds und Melodien, das immer wieder neue Überraschungen bereithält und zudem für Hochspannung sorgt. Ein Meisterwerk ist Glasser mit dem letzten Stück des Albums, „Glamour“, gelungen. Ein mit einem schleppenden Rhythmus unterlegter Song, dessen melodische Verrenkungen die Bestnote verdienen.

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