Fever Ray – Fever Ray

Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijer treten, bevorzugt maskiert, unter dem Namen The Knife an die möglichst auch noch verdunkelte Öffentlichkeit. Dabei hat sich das schwedische Geschwisterpaar einem synthetischen Sound verschrieben, durch den die Geister des New Wave wie des frühen Kraftwerk-Epigonentums spuken. Der Synthesizer steht hier wie ein Goldenes Lamm im Mittelpunkt allen Tuns – monolithisch, marmorkalt, der größte Götze der Entfremdung im Pop. Und obwohl man sich beim Abhören einer The-Knife-Platte fühlt, als werde man durch ein Museum mit Mitt-Achtziger-DeMo-Arrangernents, Gary-Numan-Replikanten und frühen OMD-Experimenten geschoben, trägt das radikale und nicht nur von der Kritik immer höher geschätzte Duo inzwischen fast schon ein Alleinstellungs(merk)mal. Weil es bei all dem nicht kopiert, sondern zeitgenössische Popmusik schafft. Unter dem Namen Fever Ray bringt Karin jetzt ihr erstes Soloalbum heraus. Tatsächlich unterscheidet es sich nur im Detail vom bisherigen Werk von The Knife. Es ist ruhiger und kühler noch, gar noch etwas bedrohlicher. Bedrohlich atmosphärisch, wenn man so will. Und spätestens wenn die Frau ihre Gesangsstimme, die sonst als urwüchsiger Gegensatz zur Elektronik Assoziationen zu Björk weckt, in den Keller pitcht, kann einem diese Platte einige Schauer über den Rücken jagen.

VÖ: 27.3.

www.feverray.com