Editors

EBM

PIAS/Rough Trade (VÖ: 23.9.)

Zu glatt für den Kult: Electronic Body Music für die Moderne.

Man kann den Editors aus Birmingham nicht vorwerfen, dass sie es nicht immer wieder versuchen würden, sich neu erfinden, die Spannung hochzuhalten. Dennoch: Der Furor, den sie Mitte der Nullerjahre im Zuge der Neo-Postpunk- Welle auslösten, bleibt unerreicht. Was auch daran liegt, dass die Band etwas unglücklich zwischen den Stühlen steht: zu glatt für den Kult, zu unberechenbar für den Mainstream. Nach der etwas prätentiösen Humanismus-Studie VIOLENCE aus dem Jahr 2018 blicken die Editors mit ihrer neuen Platte auf ein Genre aus dem Schattenreich: EBM – Electronic Body Music, eine Musikrichtung aus den 80er-Jahren, angesiedelt zwischen Industrial, Wave und frühem Techno, produziert vor allem in Belgien, Deutschland und Großbritannien.

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Das Album trägt den Namen des Genres, die Electro-Beats peitschen angemessen, dunkle Sequencer durchziehen die Tracks, die Dynamik ist hoch. Bei einem Song wie „Picturesque“ erreicht die Band dank der Gastsängerinnen sogar das Opulenz-Niveau der Sisters Of Mercy zu deren FLOODLAND- Zeit. Das rauschhafte Hören ist unterhaltsam, nur einige zu billige Rummelplatzeffekte sowie die Techno-Schlager-Refrains nerven auf Dauer. Die gab’s bei den Originalen (siehe „Klingt wie“) nicht.

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