Days of Summer :: Film des Monats

Mit Joseph Gordon-Levitt, Zoey Deschanel u.a.

So bitter schmeckt die Liebe: Eine romantische Komödie, die mit allen anderen abrechnet. Nicht erschrecken, es muss einmal gesagt werden: Hollywood lügt. Seit Jahrzehnten. Immer und immer wieder. Verkauft uns die Liebe als lecker bestrichenes Honigbrot, als erstrebenswertesten aller Gefühlszustände, an dessen Ende eine gemütliche Veranda und gemeinsame Sonnenuntergänge warten. Wo wir erfahrungsgeplagten Exromantiker doch wissen, dass das nicht so ist im wahren Leben. Okay, (iOO) DAYS OF SUMMER ist keine ganz so ätzende Abrechnung mit Romantik wie der rechte Audiokanal von Gang Of Fours „Anthrax„. Aber für die Erkenntnis, dass es sich bei der Liebe um ein crazy little thing handelt und nicht unentwegt schmalzige Geigen im Himmel harmonisieren, reicht es allemal in Marc Webbs Film, der sein 500-tägiges Tagebuch über das Auf u nd Ab einer Beziehung selbst als “ Anti-Liebeskomödie“ bezeichnet. Es ist weniger so, dass ihm eine romantische Ader fehlte, als dass er so überzeugt vom Konzept der romantischen Liebe ist, dass ihm der Schmerz über die Erkenntnis, dass sie nicht sein soll, das Herz bricht. An 500 Tage mit Summer erinnert sich Protagonist Tom so, wie man sich eben erinnert: durcheinander, nicht chronologisch. Einblendungen informieren darüber, um welchen Tag es sich gerade handelt. Der Film ist ein Ritt durch die Gefühlszustände, Höhen, Tiefen, Hoffen und Bangen, aber er lässt doch nie einen Zweifel daran: Tom liebt Summer, aber er kann sie nicht haben, weil sie seine Gefühle nicht erwidert. Um diese Erkenntnis geht es, und Marc Webb verkleidet sie in verspielte Vignetten, von einer Musicalnummer hin zu Fellini-Zitaten in Schwarzweiß, während auch das Publikum sich in Zoey Deschanel verliebt, aber sie niemals haben wird. Ein Film, der das pure Wesen der Start: 22. Oktober Liebe spürbar macht. Und die ist kein Honigbrot.