Cummi Flu/Raz Ohara
Y
Albumlabel/Morr/Indigo
Beats und Loops und mehr aus der guten Küche der Verfremdung in einem bravourösen Trance-Projekt
Doch, die Flitschgeräusche dieser Gummibänder kann man hören. Gerne berauschen sich ja Ankündigungstexte für neue Platten an exotischen Versprechungen und gewagten Wortschöpfungen, um im Aufmerksamkeitsdschungel ein bisschen Land zu sehen. Man kann diese von Oliver Doerells Projekt Cummi Flu bekannten Flitsch-Sounds jetzt aber auch in der Zusammenarbeit mit Raz Ohara hören. Sie werden auf dem gemeinsamen Album Y verzerrt und verfremdet und mit Field Recordings gepaart. Einmal klingt das nach einem Satz seltener japanischer Flöten in freier Wildbahn.
Ja, wahrscheinlich ist alles viel einfacher und naheliegender, die besten Soundmaschinen, das wussten schon Tom Zé und Micachu, kommen eh aus der Küche. Und Ohara singt manchmal, als wäre ihm frisch gekochter Kaffee über die Socken gelaufen. Die Sounds sind auf Y nicht mehr das, was sie einmal waren, Doerell und Ohara haben den Kaffee gut gefiltert, und im Polyrhythmus dieser Tracks entsteht so etwas wie vollkommen unpeinliche Trancemusik.