Cat’s Eyes :: Cat’s Eyes

Romantisierender Schauer-Pop mit "Mir läuft's kalt den Rücken runter"-Gefühl. Der Sänger der Horrors mit seinem Solodebüt.

Kann man guten Gewissens Populärmusik empfehlen, die auch schon der Mann für gut befunden hat, der seit 2005 unter dem Künstlernamen Benedikt XVI. im Vatikan einen unkündbaren Job innehat? Man kann. Ausnahmsweise jedenfalls. Glaubt man dem Internet, dann war der Papst – bürgerlich Joseph Aloisius Ratzinger – recht angetan, als Cat’s Eyes die Ehre zuteil wurde, im Petersdom eine sakrale Version ihres Songs „I Knew It Was Over“ zur Aufführung zu bringen. Hinter Cat’s Eyes stecken Faris Badwan, Sänger der britischen Garagenrocker The Horrors, und die kanadische Sopranistin Rachel Zeffrina. Dass man Cat’s Eyes von Cat’s Eyes auch ohne Altar und religiösen Support richtig schön und richtig schön schaurig finden kann, liegt an dem musikalischen Glaubensbekenntnis des genreübergreifenden Duos. Bei Cat’s Eyes geht es um das Für-, Mit- und Gegeneinander von Mann und Frau, es geht um die Dualität von kühlen Klängen und warmen, choralartigen Gesängen, und es geht nicht zuletzt um das Hin und Her zwischen the good, the bad and the evil, kurzum: Es geht um das, was man Leben nennt. Faris Badwan grollt und schmollt auf Cat’s Eyes, Rachel Zeffrina schmachtet, säuselt und faucht, und manche Songs – etwa „Best Person I Know“ und „Face In The Crowd“ – sind derart spooky, dass man mitunter glaubt, Norman Bates rufen zu hören. Mutter war die Beste, Mutter ist aber auch schon länger weg; Cat’s Eyes indes könnten länger bleiben.