Bombay Bicycle Club
Everything Else Has Gone Wrong
Caroline/Universal (VÖ: 17.1.)
Die einst so zackige Indie-Rock-Band legt bei ihrem Comeback eine Wendung zum elektrifizierten Indie-Pop hin, der ihr eher so semigut bekommt.
Wenn man dem Bombay Bicycle Club eines ganz besonders zugute halten will, dann ist es der Umstand, dass er niemals stehen geblieben ist. Die Band aus London war mal eine astreine Indie-Rock-Truppe, mal rein akustisch im Indie-Folk zu Hause, bevor sie mit (indie-)poppigeren Formen anzubändeln begann, die sie zuletzt sogar ein Stück weit ins Weltmusikalische führten.
AmazonSo gesehen wirkt dieses ultracleane Comeback-Album unter Superproduzent John Congleton (Angel Olsen, Anna Calvi, Moses Sumney) einerseits zwar wie eine logische Weiterentwicklung ihrer Musik, andererseits: Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten es dann doch sein können. Hier noch eine hübsche Synthie-Girlande, dort noch eine keimfreie elektronische Textur – wäre diese Musik ein Krankenhaus, man könnte sich ohne Bedenken einliefern lassen.
Dabei zeigen die vier mit „Eat, Sleep, Wake (Nothing But You)“ durchaus auf, wie der Weg aus der Seichtheit hätte verlaufen können: dezent bratziger Synthie, wuchtig dengelnder Bass, und dann die Gitarren, die den Song in genau jene Indie-Rock-Sphären schießen, die Bombay Bicycle Club längst verlassen haben. Schade eigentlich.