Beachheads

Moment of Truth

Fysisk Format/Cargo

Mitglieder einer der besten Metalbands leben Power-Pop-Fantasien aus.

Schönes Bild: Gitarrist Vidar Landa und sein Kollege Marvin Nygaard, beide hauptberuflich bei den norwegischen Metallern Kvelertak, sitzen im Tourbus und spielen sich Songs vor, die weniger knüppeln und mehr ins Herz gehen: Teenage Fanclub, The Cure, Ramones, Weezer. Ob es genau diese Bands waren, ist nicht überliefert, aber das erste Album, das die beiden mit ihrem Nebenprojekt Beachheads aufgenommen haben, ist auf jeden Fall eine Schnittmenge aus dem Jangle-, Indie-Pop und Power Pop, der die Genannten auszeichnet.

Das Ganze hat den Charakter einer etwas dilettantischen skandinavischen Feierabend-Kapelle (inkl. hölzerner Mozzer-Formulierungen: „Give me some love, I need touch, too“), die zwar in ihrem Eifer, ihre Vorbilder zu emulieren, einige schablonenhafte Songs abliefert („Una“, „Reverberations“), aber öfter als nicht ins Schwarze trifft: im treibenden und eingängigen Titelstück schaffen es Beachheads, den „Inbetween Days“-Drumfill so schamlos einzusetzen, dass man sich, statt mit den Augen zu rollen, einfach nur freut.

Die schnelleren, Garage-Pop-lastigen Songs lockern die Tracklist auf, am stärksten sind jedoch die langsameren Stücke, auf denen dezente Bläser Akzente setzen und die Texte des Sängers Børild Haughom Tiefgang aufweisen. „Procession“ erzählt über ein Walkmen-eskes Bar-Rocker-Arrangement die Geschichte der Beerdigung von Haughoms Vater: „We remember your life, your kindness, and pass it on“.