Alberta Cross – Broken Side Of Time

Die Band aus New York überzeugt auf ihrem Debütalbum mit Rocksongs von hoher emotionaler Dichte. Auch Bands aus einstmals trendsetzenden Stilmetropolen wie New York müssen in Zeiten unübersichtlicher Veröffentlichungsfluten über gewisse Eigenheiten verfügen, um nicht sofort im Strudel der Neuerscheinungen zu ersaufen. Alberta Cross, die offenbar die Lebenswerke von The Band und Neil Young intensiv studiert haben, sparen auf ihrem im texanischen Austin aufgenommenen Debüt nicht mit auffälligen Soundmerkmalcn. Ob das für eine längere Karriere reicht, muss sich indes noch zeigen: Zwar besitzen Sänger/Gitarrist Petter Ericson Stakee, Bassist Terry Wolfers und ihre Mitmusiker ein ausgeprägtes Gespür für eingängige Melodien und mächtig aufbrausende Gitarren, ihre Songschreiberqualitäten verdienen jedoch (noch) nicht so gute Noten. „Taking Control“ und das leicht bluesige „Old Man Chicago“ haben Substanz und eine gewisse Originalität, aber Songs wie „Broken Side Of Time“ und „Rise From The Shadows“ können dieses Niveau nicht halten. Die Band neigt stellenweise allzu sehr dazu, sich auf seit Jahrzehnten vertraute Muster zu verlassen, denen meist A Iben entspringen, die austauschbar tönen und nach einem Hördurchgang wieder vergessen sind. Da hilft auch der perfekte, sehr differenzierte Mix von John O’Mahony (u. a. für Depeche Mode und Coldplay tätig) nicht viel. Die Höhepunkte auf BROKEN SIDE OF TIME lassen al– lerdings hoffen, dass Alberta Cross irgendwann sich selbst entdecken und dann auch fürs große Rockpublikum entdeckenswert werden.