Aeroplane :: We Can’t Fly

Eskimo Recordings/Rough Trade

Ein elektronisches Psychedelia-Pop-Prog-Spektakel

Das große Plus der beiden belgischen Produzenten Vito De Luca und Stephen Fasano war es, in den vergangenen paar Jahren als Remixer immer genau da gewesen zu sein, wo sich scheinbar der Mittelpunkt der elektronischen Musikwelt befand. Als Remixer haben Aeroplane Tracks von Hercules And Love Affair, Grace Jones, MGMT, Sebastien Tellier und Friendly Fires bearbeitet. Mittlerweile handelt es sich bei Aeroplane um eine Ein-Mann-Show. Fasano hat (in aller Freundschaft selbstverständlich) das Projekt verlassen, um sich musikalisch neu zu orientieren. So wurde das Aeroplane-Debütalbum von De Luca „allein“ eingespielt, wenn man davon absieht, dass ungefähr ein Dutzend Gastmusiker auf we can’t fly mitwirken, darunter Au Revoir Simone, Nicoals Kerr (Poni Hoax) und die Vintage-Soul-Sängerin Merry Clayton, deren exaltiert-expressive Stimme seit 41 Jahren den Rolling-Stones-Song „Gimme Shelter“ zerschneidet. Unter diesen Vorzeichen ist mit WE CAN’T FLY ein pompöses, aufgeblasenes Psychedelia-Pop-Prog-Spektakel entstanden, das nur noch am Rande Bezüge zu Italo/Balearic-Disco hat. Die meisten Tracks hier gehen mehr als in Ordnung. Es ist allerdings dieser schmerzhafte Eklektizimus, der WE CAN’T FLY als Album schadet, wenn einem Midtempo-Soul-Song eine geschmeidige Italo-Disco-Nummer folgt, die in watteweichen Synthsounds gebettet ist, der wiederum ein Möchtegern-Gitarren-Rock-Song folgt.

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