Reichlich Zuspruch von den Feuilletons: Die Baddies
Punkig angehauchte Gitarrenband, ausschließlich männliche Mitglieder, kommen aus England: Die Jungs aus Southend, Essex, bringen alle nötigen Erfolgsvoraussetzungen mit.
Auch während einer Wirtschaftskrise, so behauptete ein britischer Experte kürzlich, würden die Menschen zwei Dinge nicht rationieren: Wein und Schokolade. Musikfans würden zu diesen kulinarischen Gütern eventuell noch rotzigen, tanzbaren Gitarrenrock hinzufügen, gerne auch aus Großbritannien importiert. Alle drei Kriterien erfüllen die Baddies, vier Freunde aus dem Surf- und Segelort Southend in Essex, nordöstlich von London.
Zwar kam ihre Debütsingle „Battleships“ gerade erst heraus, aber die Baddies haben schon beim In The City Festival in Manchester (die von Factory Records-Gründer Tony Wilson organisierte britische Antwort auf SXSW) Anfang des Monats Köpfe und Hüften verdreht.“Battleships“ klingt in den Strophen wie angepisste Franz Ferdinand und im Refrain wie eine rockigere Version der Klaxons. Das ist alles nicht unbedingt bahnbrechend, aber erfrischend genug, um sich zumindest interessiert nach vorne zu lehnen.
Die heimische Presse jedenfalls kriegt sich kaum noch ein: Neben der obligatorischen Heiligsprechung durch den NME haben die Baddies unter anderem Zuspruch von den Feuilletons der Times und des Guardian bekommen, die den rohen Charme der Band ebenfalls für sich entdeckt haben.