Rapper Galv veröffentlicht Doku über die aktuelle Lage der Clubszene: „Wer rettet die Clubs?“


„Für viele Künstler*innen und Veranstalter*innen fühlt es sich momentan an wie Scheitern. Dabei haben wir alle nichts falsch gemacht.“ Galv besucht die Städte, in denen er eigentlich auftreten wollte, um mit Leuten über die Situation der Clubs während der Corona-Pandemie zu sprechen.

Die Club- und Kulturszene in Deutschland befindet sich aktuell in einem absoluten Stillstand. Sowohl kleine, als auch große Bühnen bleiben während der fortlaufenden Corona-Pandemie leer. Der Rapper Galv hat sich auf den Weg gemacht, um mit Leuten wie Samy Deluxe und Felix Lobrecht über die aktuelle Lage der Live-Industrie und die Bedeutung kleiner Bühnen zu sprechen.

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Samy Deluxe spricht über die Bedeutung kleiner Bühnen

Mit vielen Künstler*innen teilt Galv aktuell das gleiche Schicksal: Seine geplante Deutschland-Tour wurde mehrere Male verschoben und die musikalische Karriere kam aufgrund der Corona-Pandemie völlig zum Erliegen. Inspiriert von einem Statement des bekannten Jazz-Musikers Till Brönner zur desolaten Lage der Kultur- und Veranstaltungsbranche, das vergangenes Jahr für viel Aufmerksamkeit sorgte, machte sich der Rapper aus Rottweil auf den Weg in die Städte, in denen er eigentlich hätte spielen sollen. Dort traf er sich unter anderem mit Künstler*innen, Djs und Veranstalter*innen für einen Meinungsaustausch und Zukunftsperspektiven. Rückblickend auf seine eigenen Werdegang, spricht Deutschrap-Veteran Samy Deluxe beispielsweise über die Bedeutung kleinerer Bühnen für eine erfolgreiche Karriere als Künstler*in.

„Es sind so viele von diesen kleinen Spots, die großen prägenden Figuren in der Musiklandschaft geholfen haben, wie Jan Delay, Deichkind, Das Bo oder auch mir […] Wenn wir diese Plattform nicht gehabt hätten, dann hätten wir es niemals auf die größeren Plateaus schaffen können […] Dabei geht es nicht nur um Musik, sondern auch um Comedy oder Satire, die eine Nische bedienen.“

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Felix Lobrecht über ein Gefühl des „Scheiterns“

Ein Comedian, der sich auch auf kleinen Bühnen behaupten musste, bevor ihn die großen Hallen aufnahmen, ist Felix Lobrecht. Zusammen mit dem Poetry-Slamer und Veranstalter Felix Römer spricht er über fehlendes Publikums-Feedback, das sich auch nicht durch Podcast- oder YouTube-Formate herstellen lasse. Außerdem beschreibt er ein Gefühl des „Scheiterns“, das sich bei vielen Leuten einstelle, die ursprünglich in der Kulturbranche Fuß fassen wollten und nun vor dem wirtschaftlichen Aus stehen.

„Für viele Künstler*innen und Veranstalter*innen fühlt es sich momentan an wie Scheitern. Dabei haben wir alle nichts falsch gemacht. Ganz viele Leute haben geile kleine Clubs aufgebaut und haben alles richtig gemacht, und haben ein cooles Team, und geile Bookings, und ausverkaufte Shows. Und trotzdem sind die jetzt alle broke oder gehen insolvent.“

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Galv veröffentlicht solidarischen Song „Rettet die Clubs“

Auch musikalisch setzte sich Galv bereits für die Clubszene ein. In seinem Song „Rettet die Clubs“ rappt er darüber, dass es zwar wichtig sei, sich für politische Themen wie die Bekämpfung des Klimawandels, Nachhaltigkeit und Black Lives Matter einzusetzen, jedoch dürfe man bei aller Solidarität auch die Clubs nicht vergessen. Der Song und das dazugehörige Video, in dem einige bekannte Gesichter aus der deutschen HipHop-Landschaft auftauchen, führte wohl auch zu der Umsetzung der Dokumentation „Wer rettet die Clubs?“, die aktuell in der ARD-Mediathek zu finden ist.

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„Die Berufswahl war der Fehler, das ist längst klar/
Ich mein‘ warum bin ich Rapper und kein Banker?/
Ich mein‘ selbst dieser Stuttgarter Käfer/
wird gerettet, doch die Clubs machen wir später/“