Queen verkaufen ihren Katalog, aber wie viel Geld gibt es dafür?


Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern, aber es sieht nach einem Rekord für Queen aus.

Fragte man Brian May und Roger Taylor, so würden sie wohl sagen, dass Queen nie aufgehört haben, zu existieren. Anhänger der Band und womöglich auch ein paar kritische Beobachter sehen das zuweilen anders und begrenzen die Karriere der Band an dem Punkt, als Freddie Mercury an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung verstarb.

Mit einem hätten der Gitarrist und der Schlagzeuger aber recht: Queen haben nie aufgehört, mit ihrer Musik Einfluss zu nehmen und Geld einzunehmen. Mögen die Briten auch zu manchen Zeiten beliebter und zu anderen egaler gewesen sein (was auch für ihre aktive Zeit mit Sänger Mercury galt), seit dem Biopic-Triumph mit „Bohemian Rhapsody“ sind Queen wieder eine der stärksten Marken der Rockwelt.

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Das soll nun auch zu Gold gemacht werden. Der Musikkatalog der Gruppe steht zum Verkauf. Wie mehrere Quellen „Billboard“ erzählt haben, sollen sich die Vertreter von Queen bereits mit einem Käufer auf einen Exklusivvertrag geeinigt haben.

Die Musik-Assets umfassten Musikaufnahmen, Verlagsrechte und Nebeneinnahmen, so die Quellen. Zu diesen zusätzlichen Einnahmequellen würden auch die Einnahmen aus dem Film „Bohemian Rhapsody“, Merchandise und andere Lizenzierungsmöglichkeiten gehören.

Der Deal könnte auch Tantiemen aus dem Katalog der nordamerikanischen Master-Aufnahmen beinhalten, den Queen zu einem unbekannten Zeitpunkt an das zu Disney gehörende Label Hollywood Records verkauft haben. Hier gibt es aber Unsicherheiten über den Rechtszustand der Lizenz.

1,2 Milliarden Dollar für Queen?

Im Raum steht eine beeindruckende Summe von 1,2 Milliarden Dollar, die für den Musikkatalog mit all den aufgeführten Bereichen aufgerufen werden könnte. Bereits vergangenes Jahr, als Queen begannen, einen Käufer zu finden, um sich damit den lukrativen Geschäften Von Bob Dylan, Bruce Springsteen, Justin Timberlake und Mötley Crüe anzuschließen, war die Rede von einem Durchstoßen der Milliardengrenze.

Laut „Billboard“ ging es Queen darum, die eigenen Rechte nur an wenige ausgewählte Bieter zu verkaufen, um die Verwaltung ihres Katalogs in sicheren Händen zu wissen. Sehr wahrscheinlich ist, dass die Band mit der Universal Music Group gesprochen hat. Es ist davon auszugehen, dass bei einem Kaufabschluss auch Finanzinstitute beteiligt sein könnten, um den hohen Preis zu stemmen.

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Es soll wohl jedes Bandmitglied, also Brian May, Roger Taylor, John Deacon und die Nachlassverwalter des verstorbenen Freddie Mercury einen eigenen Anwalt eingeschaltet haben, um den Deal gemeinsam zu verhandeln. Das behaupten zumindest jene Quellen, die „Billboard“ anführt. Anfragen des Branchenmagazins wurden nicht beantwortet.

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Welcher Goldschatz nun gehoben wird, verdeutlichen die nackten Zahlen. Von 1991 bis Ende 2017 haben Queen in den USA im Durchschnitt etwas mehr als 750.000 Einheiten ihrer Musik pro Jahr verkauft. Doch seit 2018, also mit dem Start des „Bohemian Rhapsody“-Biopics, stieg die Zahl der verkauften Alben der Band auf 2,074 Millionen Einheiten und wuchs im Jahr darauf sogar auf 3,58 Millionen Einheiten. Auch auf dem Streaming-Markt sind Queen seit dem Oscar-Hit eine Bank. Laut „Billboard“ wurden Songs von Queen insgesamt 41 Milliarden Mal angewählt.