Prince: Nachlass äußert sich zur Doku und den Missbrauchsvorwürfen
Wird der Prince-Dokumentarfilm jemals ausgestrahlt?
Am 9. September 2024 gaben Primary Wave Music und Prince Legacy, zwei Firmen, die eng mit dem Nachlass des verstorbenen Musikers Prince verbunden sind, eine Erklärung ab. Diese folgte auf Berichte über eine unveröffentlichte Prince-Dokumentation, in der der Sänger des körperlichen und emotionalen Missbrauchs beschuldigt wird.
Vertragsprobleme verhindern Veröffentlichung des Dokumentarfilms
In ihrer Stellungnahme erklärten die Unternehmen, dass sie derzeit daran arbeiten, die Situation um den Dokumentarfilm zu klären, um sicherzustellen, dass Prince‘ Geschichte sachlich korrekt und nicht sensationslüstern erzählt wird. Die Firmen betonten zudem, dass es ihr Ziel sei, sein künstlerisches Erbe zu würdigen und seinen weitreichenden Einfluss zu feiern.
Der Anlass für diese Erklärung ist ein Bericht des „New York Times Magazine“, der am Sonntag den 8. September über den unveröffentlichten Dokumentarfilm von Ezra Edelman, dem Regisseur von „O.J.: Made in America“, enthüllt wurde. Der neunstündige Film soll zahlreiche Interviews mit ehemaligen Partnern, Freunden und Kollegen von Prince enthalten, die ihn des Missbrauchs beschuldigen.
Die Veröffentlichung des Films verzögert sich jedoch, da es seit Jahren Streitigkeiten zwischen dem Produktionsteam und dem Nachlass von Prince gibt. Netflix, das den Film seit fast fünf Jahren entwickelt, bestätigte, dass vertragliche Probleme mit dem Nachlass eine Veröffentlichung verhindern.
Schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Prince
In dem Dokumentarfilm werden schwere Vorwürfe gegen Prince erhoben. So behauptet Jill Jones, eine ehemalige Geliebte, dass der Sänger sie während eines Streits 1984 geschlagen habe. Susannah Melvoin, ebenfalls eine frühere Partnerin, schilderte, wie Prince sie in ihrer Beziehung kontrolliert und isoliert habe. Darüber hinaus wird in dem Film ein Interview mit seiner Ex-Frau Mayte Garcia gezeigt, in dem sie berichtet, dass der Künstler sie nach dem Tod ihres gemeinsamen Kindes im Stich gelassen habe. Er selbst starb 2016 im Alter von 57 Jahren an einer versehentlichen Überdosis Fentanyl.
Der Dokumentarfilm beleuchtet jedoch nicht nur die dunklen Seiten seines Lebens, sondern auch seine schwierige Kindheit. Interviews mit Familienmitgliedern und Bekannten legen nahe, dass der Musiker selbst Opfer von Missbrauch in seiner Jugend war. Dies könnte laut einigen Stimmen im Film das kontrollierende Verhalten des Sängers im späteren Leben erklären.
Die Veröffentlichung des Films bleibt ungewiss, da der Nachlass von Prince Änderungen an der Darstellung fordert. Laut dem Bericht der „New York Times“ präsentierte ein Anwalt des Nachlasses dem Filmteam 17 Seiten mit Änderungswünschen, die teilweise umgesetzt wurden.
Dennoch blieben Differenzen bestehen, weshalb die Dokumentation weiterhin blockiert wird. „Variety“ hatte bereits im Juli berichtet, dass der Film aufgrund der Einwände des Nachlasses „in der Versenkung verschwunden“ sei. Netflix erklärte hierzu, dass der Film „so komplex wie Prince selbst“ sei und die Probleme mit dem Nachlass weiterhin eine große Hürde darstelle.