Pink Floyd – Dark Side Of The Moon


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Pink Floyd wurden 1973 vom MUSIKEXPRESS als experimentelle „progressive Band“ wahrgenommen, die Syd-Barrett-Ära war gut in Erinnerung, und man war skeptisch, ob bei denen nach dem umstrittenen „Atom Heart Mother“ noch viel kommen würde. In diesem Klima erschien „Dark Side Of The Moon“ dem ME-Kritiker – dem damaligen Chefredakteur Ruud Dulkenraad – nicht als richtig großer Wurf. Recht poliert, irgendwie, und nicht sehr „far out“. Er ahnte nicht, wie sich dieses grandios zwischen Kitsch und Erhabenheit manövrierende Album durch Jahrzehnte voll von allen denkbaren Stilen und Sounds behaupten und zum ewigen Klassiker aller Konsensalben reifen sollte. Wer „Dark Side Of The Moon“ abspielt und sich seiner dunklen Magie und immer noch taufrisch glänzenden sonischen Herrlichkeit erfreut, weiß sich in Gemeinschaft mit der halben Welt. Und das ist ja auch mal… schön. Zwischendurch.

ME 6/1973:

“ (…) weil ich die typische Pink Floyd-Atmosphäre vermisse. (…) Meiner Meinung nach verlöscht das heilige Fetter um Pink Floyd allmählich. Trotzdem eine dufte Platte.“