Peter Doherty im ME-Interview: „Die Liebe hat mir das Leben gerettet“


Im ME-Gespräch reflektiert er seinen jahrelangen „Flirt mit dem Tod“, berichtet von einem Landleben ohne Drogen – und verrät, wie es um neue Musik der Libertines steht. Das vollständige Interview jetzt zu lesen in der neuen Ausgabe des MUSIKEXPRESS.

Am Freitag (18.3.) ist mit THE FANTASY LIFE OF POETRY & CRIME eine neue Platte von Peter Doherty erschienen. Im ME-Gespräch äußert sich der 43-jährige nicht nur über jenes Kollaborations-Album – er spricht auch über seine Beziehung zu Katia de Vidas, die er im vergangenen September zur Frau nahm: „Die Liebe hat mir das Leben gerettet. Meine Frau hat es gemeistert, sie hat mir das Leben gerettet und das in vielerlei Hinsicht. Was für eine wundervolle Sache.“, so Doherty, der nach eigener Aussage seit mehr als zwei Jahren drogenfrei lebt.

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Étretat als Hort der Heilung

Dass der Brite den Drogen zum ersten Mal seit 20 Jahren für eine so lange Zeitspanne entsagen konnte, führt er im Interview nicht nur auf die Liebe, sondern auf mehrere Gründe zurück: Zum einen hätte die Atmosphäre in Étretat in der Normandie einen Einfluss auf seine Heilung gehabt – die französische Gemeinde wird von steilen Kreidefelsen umrahmt, unter denen schon Claude Monet auf seinen Bilder die Wellen spritzen und die Sonne untergehen ließ.

„Und dann zieht er weg, der Tod“

Zum anderen hätten auch der Lockdown, sowie das damit verbundene Festsitzen in Étretat eine gewichtige Rolle gespielt – und eine Unterredung mit seinem Libertines-Co-Frontmann Carl Barât: „Es hat eine Veränderung gegeben – eine eindeutige Veränderung. Es geschah nach der Libertines-Tour im Dezember 2019. Vorher hatte ich ein Gespräch mit Carl. Ihm war sehr wichtig, dass ich clean bin, auf Kokain und Heroin verzichte. Nach der Tour habe ich versucht, es durchzuziehen. Es war sehr schwierig, aber ich habe es geschafft. Seitdem sind zwei Jahre vergangen. Inmitten einer chronischen Abhängigkeit vollzieht man einen täglichen Flirt mit dem Tod. Er wohnt im Nebenzimmer, wird zu einer Art freundlichem Nachbarn, wenn man so will. Man fängt sogar an, ihn zu mögen und ihm zu vertrauen, lässt ihn auf seine Hunde oder Kinder aufpassen und leiht sich Milch von ihm. Und dann zieht er weg. Er ist weggezogen in eine andere Stadt, definitiv. Hier in Étretat gibt es keine Drogen.“, so Doherty, der schon im Jahre 2016 ein Video geteilt hat, in dem er durch den Küstenort streift.

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Liebe nicht der Drogen, sondern der Liebe wegen

Auch dass er kein Handy mehr besitze, trage einen großen Teil zu einem Leben ohne Gifte bei: „Ich habe seit zwei Jahren kein Telefon mehr, was für mich ziemlich seltsam ist. Ich mochte die direkte Verbindung in den sozialen Medien, kann aber nichts riskieren. Weil ich weiß, wie ich bin. Es ist wie eine andere Form der Sucht, hängt aber auch direkt mit den Drogen zusammen: Du kannst einfach jemanden anrufen und so leicht etwas bekommen. Ich muss sehr vorsichtig sein. Ich vermisse auch alle meine Freunde. Weißt du, ich habe die Leute nicht nur geliebt, weil ich mit ihnen Drogen genommen habe. Ich habe sie geliebt, weil ich sie liebe.“, so der Musiker.

Vierseitiges Gespräch zu lesen im neuen MUSIKEXPRESS

Das komplette, vierseitige Gespräch gibt es in der neuen Ausgabe des MUSIKEXPRESS zu lesen. Darin berichtet Doherty von der Zusammenarbeit mit dem französischen Arrangeur Frédéric Lo, er pathologisiert seine Psyche und vergleicht sein heutiges Ich mit seinem Selbst von vor 20 Jahren, als das Libertines-Debüt UP THE BRACKET erschienen ist. Zum Ende des Interviews verrät das ehemalige Enfant Terrible der britischen Gitarrenmusik auch, wie es um neue Musik jener Band steht.

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