Nura macht auf Transphobie an einer Schule aufmerksam – und bekommt Hassnachrichten


Für ihr Engagement bekam die Rapperin viel Zuspruch – aber auch Hass und Verachtung. Nura hierzu: „Solche DMs halten mich nicht ab, sondern motivieren mich weiter zu machen bis auch der letzte ignorante Mensch es gecheckt hat.“

Nura machte kürzlich über ihren Instagram-Account auf den Fall einer 14-jährigen Trans-Person aufmerksam, die in der Schule in ihrer Freiheit beschränkt wird. Hierfür erntete sie viel Zuspruch, aber auch rassistische und menschenverachtende Kommentare.

Der Fall Marcella

Ursprünglich hatte die Studentin und Aktivistin Hana Corrales auf den Fall der 14-jährigen Marcella aufmerksam gemacht. In ihrem Post beschrieb sie, wie unter Leitung der Schuldirektorin sowie des Baden-Württembergischen Schulsenats die Entscheidung gefällt wurde, Marcella von der Mädchentoilette bzw. -umkleidekabine auszuschließen. Rapperin Nura, die sich für Gleichberechtigung und die Rechte der LGBTQ+-Community stark macht, teilte den Beitrag und gab auf an, die besagte Schule kontaktiert zu haben, um die Verantwortlichen zur Rede zu stellen. Statt ihr Antworten zu liefern, hätte die Person an der anderen Leitung ihr jedoch entgegnet, dass sie sich nicht beleidigen lasse und aufgelegt, so Nura. Im Anschluss veröffentlichte sie die E-Mail-Adresse der Schule mit dem Hinweis, dass Engagierte sich dort melden könnten – allerdings in einem sachlichen Ton.

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Außerdem teilte sie noch einen weiteren Beitrag von Hanna Corrales vom Mai 2021. In diesem Beitrag, der bis heute millionenfach aufgerufen wurde, plädiert die Aktivistin für die Abschaffung des Transsexuellengesetzes. Letzteres sorgt dafür, dass Menschen, die ihren Namen oder ihr Geschlecht ändern wollen, sich innerhalb eines langwierigen Prozesses psychologischen Gutachten unterziehen und hohe Geldsummen aufbringen müssen, bis ihre neue Identität anerkannt wird. Gesetzesentwürfe der Grünen und der FDP zur Vereinfachung dieses Prozesses wurden dieses Jahr abgelehnt.

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Nura bekommt Hassnachrichten

Nachdem die Musikerin ihr eigenes Engagement öffentlich gemacht hatte, bekam sie viel Zuspruch. Unter den Personen, die ihr private Nachrichten schickten, befanden sich offenbar auch Personen, die Schüler*innen an der besagten Schule waren und von ähnlichen Erfahrungen der Diskriminierung berichteten. Allerdings wurde die Rapperin auch mit extrem rassistischen und menschenverachtenden Nachrichten konfrontiert, die sie ebenfalls veröffentlichte. Den Beitrag von Nura findet Ihr hier (Triggerwarnung Rassismus). Zu dem Beitrag schrieb sie:

Rassismus & Transfeindlichkeit. Solche DMs halten mich nicht ab sondern motivieren mich weiter zu machen bis auch der letzte ignorante Mensch es gecheckt hat. Er wünscht mir ein Trans Kind & denkt er tut mir damit was Böses.. ich würde es mit so viel Liebe erziehen & Supporten! Manche leider aber nicht und genau dieses Denken sollten geändert werden! LIEBT EURE KINDER SO WIE SIE SIND. Heute ist nicht umsonst coming out day, ich wünsche allen einen schönen Rest Tag

Nuras aktuelles Album AUF DER SUCHE erschien am 20. August 2021.