Nintendo NX: Eine Kombination aus Handheld und Konsole


Die ersten Gerüchte über den Nintendo NX nehmen eine konkrete Form an: Es wird wohl eine Handheld-Konsole mit zwei abnehmbaren Controllern.

Auf der diesjährigen E3 war es ruhig um Nintendo. Außer einem neuen „Zelda“-Teil und anderen 3DS-Spielen wurde nicht viel vorgestellt. Der große Aufschrei blieb aus. Alle warten nun gespannt auf eine neue Konsole des Herstellers, die endlich mit der aktuellen Hardware-Generation mithalten kann. Nun wurden seitens Eurogamer viele mutmaßliche Details zum kommenden Nintendo NX veröffentlicht. Was sich wie ein Gamingsystem aus den 90ern anhört, entpuppt sich, den Gerüchten zufolge, als Mischling aus Handheld und Heimkonsole.

Das NX soll aus einem mittig platzierten Display mit zwei seitlich anliegenden Controllern bestehen. Diese können bei Bedarf auch abgenommen werden, wenn man die Konsole zu Hause über die Docking-Station an den Fernseher anschließen oder mit einem Freund zusammenspielen will. In diesem Fall könnten die beiden auch als Couch-Coop-Controller fungieren. Beim Abnehmen der Controller scheint sich außerdem auch ein Standfuß auszuklappen, der beispielsweise das Filmschauen komfortabler machen soll. Hoffentlich besteht auch die Möglichkeit, die beiden einzelnen Controller zu einem einzigen zusammenzustecken.

Eine konzeptionelle Darstellung des Nintendo NX.
Eine konzeptionelle Darstellung des Nintendo NX.

Mit dem NX feiert Nintendo wohl auch die Rückkehr der guten, alten Steckmodule. Schluss mit verkratzten DVDs und stundenlangen Downloads – Pusten ist wieder in. Die Glücksmomente des erfolgreichen “Reparierens“ könnten also ein Comeback feiern. Natürlich wird man wohl um Downloads in der heutigen Zeit nicht gänzlich vorbei kommen, aber dennoch wäre es schön, mal wieder ein Modul in der Hand halten zu können. Echt oldschool.

Das Herzstück des NX soll ein Nvidia Tegra Prozessor werden, der in Sachen Leistung etwas schlechter als die Prozessoren in Microsofts Xbox One oder Sonys PS 4 wäre. Aber es scheint, als hätte Nintendo einen Plan: Da der Tegra X1 Chip bereits seit mehr als zwei Jahren auf dem Markt ist, könnte der im März 2017 angesetzte Releasetermin darauf schließen lassen, dass der Hersteller zunächst auf die nächste, bessere Generation wartet, den X2. Aber auch mit der älteren Ausführung sind Spiele, die keine enorme Grafikpracht darstellen, mit 30-60 Bildern pro Sekunde und in 1080p Auflösung möglich.

Nintendos Konsolen sind allerdings eh schon lange keine Grafik-Monster mehr, deshalb wäre es nicht verwunderlich, wenn sie diesen innovativen Ansatz wählen, anstatt zu versuchen, mit der Hardware der Konkurrenz mitzuhalten. Grafik ist eben nicht immer alles – auch das Gameplay zählt. Nur darf der japanische Konsolenhersteller nicht den selben Fehler machen wie bei der Wii U. Die Kombination der Wii U aus zwei Bildschirmen, dem Touchscreen auf dem Gamepad und einem normalen Fernseher war mit Abstand die am schlechtesten verkaufte Konsole Nintendos. Der Vorgänger verkaufte sich hingegen gut: Über 100 Millionen Exemplare gingen über den Ladentisch – bei der Wii U waren es gerade mal knapp 13 Millionen.

Die Verkaufszahlen Nintendos (Stand 30. Juni 2016)
Die Verkaufszahlen Nintendos (Stand 30. Juni 2016)

Dennoch ist fraglich, inwieweit Handhelds in der Zeit der Smartphones noch Potenzial besitzen. Wenige ziehen es vor, ein zweites Gerät mit herumzutragen, und greifen lieber auf Handyspiele zurück, um sich die Zeit zu vertreiben. Trotzdem scheint Nintendo darauf zu bauen, den vom Aussterben bedrohten Markt der Portable-Gaming-Systeme wiederzubeleben. Doch gerade die Tatsache, Leistung für Mobilität zu opfern, macht viele skeptisch.

Zum Betriebssystem der Konsole wurden leider noch kaum Informationen mitgeteilt. Gerüchten zufolge soll wohl ein eigenes OS des Herstellers benutzt werden, anstatt, wie zuvor angenommen, eine Form von Android. Eine Abwärtskompatibilität wird wahrscheinlich ebenfalls nicht enthalten sein, was aber nicht bedeuten muss, das wir auf Titel wie „Super Mario Bros. 3“ verzichten müssen. Ältere Spiele werden dann vermutlich über einen Download erhältlich sein.

Wie viele der Gerüchte sich bewahrheiten werden, steht aber vorerst noch in den Sternen: Erst im September, bei der offiziellen Ankündigung des NX, werden wir dann konkrete Informationen erhalten. Bis jetzt klingt der innovative Ansatz Nintendos zwar riskant aber auch vielversprechend. Vielleicht ist das die langersehnte Möglichkeit, sich endlich wieder auf eine Stufe mit der Konkurrenz wie Microsoft oder Sony zu stellen.

comingsoon.net
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